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Spannende Reise durch´s ICH

  • Autorenbild: Admin
    Admin
  • 3. Mai 2017
  • 3 Min. Lesezeit

Spannende Reise durch´s ICH

Kennt ihr das? Es gibt so Zeiten, da glaubst, irgendein apokalyptisch denkender, extrem verstörter Grünkohl, von ganz weit da OBEN, hat´s auf dich abgesehen.

Du stehst am Morgen auf, rennst verpeilt durch deine Behausung, halb blind versuchst du deine Körperbeträufelungsanlage zu finden, dein CremeMichEinVerwöhnGelumpert ist alle und wenn de dann fertig bist, bist wirklich fertig…. Mit der Welt. Stinkend, schwitzend und keine Spur von morgendlicher Erfrischung oder eben auch Erquickung.

Dann setzt sich das Geschehene in wandlungsfähiger Form weiter um. Laufend geht was daneben oder passt nicht.

Und dann passieren doch die kleinen Wunder.

Es kommt der Moment, da fragst du dich, wie kann ich dies alles eigentlich ertragen und auch warum, für wem und wieso überhaupt?!

Wegenst der Knete, Kies, Pulver, Benunzen, Kohle….. ist doch eigentlich nur Papier und Metall, leicht zerstörbar und noch schneller zur vernichten. Am Besten damit die Tschigg anzünden, so richtig präpotent und ohne Scheu.

Oder ist es die gesellschaftliche Anerkennung, der Reiz im Mittelpunkt zu stehen und neidvoll von allen Loosern bestaunt werden? Ganu ehrlich? Ich scheiß auf diesem Mist. Ich bin ich und brauch niemanden etwas beweisen, außer mir selbst und da habe ich mein Motto: Verlieren ist keine Option! Ich mag diesen MotivationsGrundStimulationsSelbstAnspruch.

So ging´s ab in die Natur.

Natürlich zu aller erst zum Starkl (für alle Nichtwissenden: Starkl= großer Gartenmarkt). 2 mal sollte ich dort nen Haufen Knete lassen. Beim ersten Versuch konnte ich meine Karre noch so beladen, dass der Kofferraum dick gefüllt war und der Beifahrersitz zum Dschungel deformiert wurde. Der zweite Versuch, ich gestehe meinen Vorsatz, bin ich gleich mit dem Kombi hin und wie durch ein Wunder, dass Ding war gerammelt voll.

Ausgeladen und bei prächtiger Energieleistung von meiner Liebsten Klara, Platz für Pflanzen gesucht, gefunden, eingebuddelt, hingesetzt und bestaunt, wieder ausgebuddelt, umgesetzt und für gut befunden. So ist dies meist bei mir, denn die Harmonie zu finden, kann manchmal sehr mühsam sein.

Alles in Allem eine erfolgreiche Selbsttherapie.

Dann ab in die Wachau. Ich liebe diese Stückerl Erde. Weinterrassen, Obstbäume in den bizarresten Formen, Die Felsenkluften, die Donau und dann diese vielen alten Häuschen, von Weinranken verziert oder durch mächtigen Blauregen verschönert.

Wenn ich dort lang spaziere, dann ist für diesen Moment alles vergessen. Das leise Rauschen der Donau, monoton plätschert sie dahin, als wenn sie nichts erschüttern und vom Weg anbringen könnte. Leise und ein Stückerl weiter unten, wild laut. Kurz auf den Rasen gesetzt, verlassen mich sämtliche Lebensgeister, um mit ihr zu spielen. Mein Blick verharrt in Richtung einer alten Ruine.

Was wird sich damals dort ereignet haben, wie wird das Leben gewesen sein, wer wohnte dort und waren die Gedanken, die Freude und Sorgen, ähnlich gelagert?

Weiter geht’s in Richtung Wiener Wald. Immer bin ich am Riederberg an einer schief stehenden und wenig gepflegten Hinweistafel vorbeigefahren, auf der stand: KLOSTERRUINE.

Dort, wo andere Bärlauch sammeln, ich auch schon lang gestiefelt bin, soll eine Ruine sein????

Mein Gott, bin ich unwissend.

Nun stand ich da, vier Pfade standen zur Auswahl, in mitten von riesigen Buchen, riesige Bärlauchflächen erstrahlten durch das einfallende Sonnenlicht in ihrer ganz eigenen Pracht. Die weißen Blüten hoben sich ab, wie kleine tanzenden Engel, welche spielend die Blätter berührten, um sie Meereswogen gleich, wellenförmig über die Oberfläche schwingen zu lassen. Sie gaben mir ein sehr friedvolles Gefühl.

Ich entschied mich für den direkten Weg. Naja, beschwerlich war er und ging wirklich über Stock und Stein. Nur gut, dass ich das passende Schuhwerk trug. HaHa……

Plötzlich, wie aus dem Nichts, eine Lichtung war zu erkennen. Nicht weil´s typisch Lichtung war, sondern weil das Sonnenlicht anders durch das Blattwerk lugte. Wie Ökoscheinwerfer, direkt auf den Punkt gebracht, ringsherum tatsächlich nur Schatten, strahlte Klara die emotionale Geschichte aus, historisch untermauert durch Hinweistafeln, unterstützt durch Sagen- und Legendentexte, regte es meine Fantasie so an, dass ich für einen Augenblick mit Lumpensack ummantelt, Käppschen auf den Kopp, den Pilgerpfad entlangwanderte, um die Erlösung zu suchen.

Wahnsinn, was so nen Haufen alter Steine, mitten im Wald und einfach so dahinverfallend, auslösen können.

So wandle ich durch die Vergangenheit, finde Bezüge zur Gegenwart und stell mir die Frage zur Zukunft.

Symbolisch betrachtet, welche Bedeutung bemisst sich an dem Kreuz?

Warum spiegeln sich die 2 gekreuzten Balken, obwohl ich doch Atheist bin, irgendwie auf mein Leben?

Jedes Mal stehe ich nicht nur ehrfurchtsvoll davor, sondern spüre die Tiefe und Tragweite.

Es trägt mich, komischerweise, es schlägt mich, es schmerzt und es erfüllt mich, ich spüre die Nägel und die Qual, große Reife und die Chance einer Wahl, um zu finden, was ich zu suchen begonnen habe.


 
 
 

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