Der Lauf der Dinge
- Admin
- 2. März 2017
- 2 Min. Lesezeit

Der Lauf der Dinge
oder wie die Dinge laufen
Schornie hockt da oben. Seht ihr ihn?
Er hockt da oben, auf weichem Moos gebettet, mit en bisserl nassen Arsch und einem, teilweise sehr wilden, Geplätschere um sich herum.
Immer wenn so ein Schwall an Naturnass durch die Erdanziehungskraft den Weg nach unten findet, auf die Oberfläche des sich zum Herunterfallen als Gesamtheit sammelnden Wassers trifft, dann verirren sich einzelne Emotionskullern auf seine Haut.
Es ist ein wunderbar, schönes und liebliches Gefühl, wenn sie dann herabrollen und scheinbar die Sorgen, welche sich in den tiefen Furchen seines Gesichtes verstecken, mitnehmen wollen.
Die Farbenpracht des Erdpelzes beeindruckt den Nöckerling jedes Mal aufs Neue. Im Detail betrachtet, schauen sie aus, als wenn sie über Millionen von Jahren gewachsen wären. Sie offenbaren ihm den Zauber dessen, was ihm umgibt und darauf gelegt, also seinen Kopf ganz vorsichtig im Moos vergraben, lassen ihn die Schwere vergessen, welche ihn zur Zeit mit Säcken voller Heruasforderungen, belastet.
Es fühlt sich an, als wenn tausende Engelshändschen ihn streicheln und alles dafür tun, dass es ihm gut geht. Sanft haltend erlauben sie ihm, die Vielfalt des Plätscherorchesters zu erleben.
Es ist wahrlich unglaublich, es gibt tatsächlich tausende Möglichkeiten, den Klang des Tropfenaufschlages zu interpretieren.
Aus einem einfach KLATSCH, kann schnell ein süffig leichtes BLITSCH werden oder auch ein gesäuseltes Plätschern. Wenn die Emotionskuller mehrere Kumpel und Kumpelinen auf dem Weg nach unten gefunden hat, sie ein Größe annimmt, welche einem Sellerie gleichen würden, dann ist es kein zarter Niederschlag, sondern eine gehörige Platzemotion, welche die Höhlenhallen zum Erklingen bringt.
Es ist bei Wahrem keine Monotie, dieses Plätschern, aber es stimmt mit seinem einzigartigen Klang friedlich und beruhigt Schornie in diesem Augenblick.
So lag er nun da, auf seinem ganz eigenen und für ihn scheinbar geschaffenen Ökopolster und genoss diese Zeit.
Herrlich war es. Niemand störte, selbst die vorbeikrabbelnden Anneliesen, Andrea´s, Armin´s und Andreas alle samt Ameisen ihrer Art, wussten diesen Moment vor Fremdeinwirkung zu schützen.
Alle taten sie ihr Tagwerk und Schornie? Zusammengefaltet und dieses leise Gewirble geniessend, in die Natur lauschend.
Er stellt sich vor, wie es wäre, wenn dieser große Zusammenhang, zwischen funkionieren, Leben erhalten, Gemeinsamkeiten und Symbiosen entwickeln, Synergien nutzen, wenn dies alles auch bei den Großfüsslern fruchten würde. Wie würde dann die Zukunft ausschauen?
Eine große Einheit muss ja nicht darauf basieren, dass jedes einzelne Individuum seine Geschichte, seinen Glauben, seine Integrität, seine Abstammung über Bord werfen muss, nur um ein Teil des neuen Ganzen zu sein.
Schornie sieht sie rackern, sammeln, sich mit ihren Fühlerschen begrapschen, austauschen, fühlen und immer so, dass nix unnötig und verschwendend vernichtet wird.
Wieder klatschte so eine fette Emotionskuller auf die glasklare Oberfläche, des mittlerweile entstandenen See´s.
Kleine Kreise wurden zu großen Rundungen. Gleichmäßig überspannten sie die zerbrechlich wirkende Oberschicht und durchzogen diese mit positiver Kraft, so dass die daraus entstehende Bewegung, das sich daraus entwickelnde Geräusch, die ganze Höhle füllte. Eine feuchtfröhlich anmutende Harmonie formte sich zur Emotionsmelodie, krabbelte an Wänden und Decken hoch, wackelte dem eigenen Takt folgend herum, wurde mal stärker, um dann wieder mit dem Leise den Raum zu fluten, füllte diesen Rand voll an und das Gefühlte blubbern, ergriff Schornie´s Brust, um einen Gleichklang zu erzeugen.
Weiter geht´s heiter, wenn gewollt°!
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