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Tag 5 im Jahre 20. 17

  • Autorenbild: Admin
    Admin
  • 5. Jan. 2017
  • 5 Min. Lesezeit

Tag 5 des ersten Zyklus nach dem Beginn der 17er 2000ender Reihe oder

05.01.2017

4 Tage nach dem Ersten, im ersten Monat des Jahres zwanzig Punkt siebzehn

Verwirrend beginnt es.

Es ist nicht nur das verwirrend, was das Wetter da so treibt, es sind auch die Eindrücke und das Gefühlte.

Der Glitzerglimmerdingerverteiler ist jetzt endgültig angekommen und gibt sich die größte Mühe, Schornie und allen Anderen das gefühl zu geben, sich wie in so ner Schneekugel zu fühlen, wo alle Flöckschen rumzischen, dass man die Weihnachtsglöckschen automatisch bimmeln hört.

Klara, die uns immer Freude zu bereiten weiß, zupft ein wenig herum und wenn sie mal blinzelnd um die Wolkenecke schaut, dann reicht es vielleicht für ein Augenzwinkermoment bei Schornie, aber leider eben nicht zur ganzkörpergeeigneten Herzenserwärmung.

Der Blasebalg des Eisbehangenen läuft auf Hochtouren und schüttelt nicht nur die kahlen, jetzt fahl wirkenden und nicht mehr kunterbuint wirkenden Rumsteher durch, sondern auch dem Nöckerling seine Flügelschen, Beene und die aufgestellten Miniborschten, gleich fast einem Igel in Verteidigungsstellung.

So zitterte sich Schornie heute in die Höhle des Arbeitsalltages, um irgendetwas weiterzubringen, ohne ein wirkliches Ziel.

Wieder einmal schießen ihm tausende und abertausende Ideen durch den Kopp, seine Antennen stellen sich in Richtung Googlefindung und Nachforschung auf, aber es bleibt nur ein Rest Aschehaufen, von einer vorher noch zündenden Idee, übrig. Ein sogenannter SinnesMüllbergAscherest, welcher sinnfrei, unnötig den gesamten Schornierestideenmüll in sich trägt.

So wurde es zehn Uhr. Die Zeiger schienen sich bis dahin auch nur gezwungener Maßen nach recht gedreht zu haben. Lustlos kreiselten diese um ihre vorgegebene Achse, monoton und schwerfällig war der Eindruck, den sie vermittelten und es war nur das Drahtteil, welches die Secundos zählt, der schwitzend, scheinbar rastlos und verzweifelt, den abgedruckten Zahlen nachrennen würde.

KlingKlongDongDing….. die schwere, eiserne Tür quietschte sich zur Eröffnung der heiligen Hallen und wenn man genau beobachtete, dann musste man feststellen, die lahmen, depperten Zeigerdinger der Zeitvernichtungsmaschine und der Mechanismus des Öffnungsvorganges, die beiden müssen sich eindeutig kennen und wenn dies nicht so ist, dann haben sie sich im Arbeitsverweigerungsproess so weit kennen gelernt, dass sie jetzt eine Revolte anzetteln wollen, so ähnlich war das Geräusch und der Vorgang selbst.

Nun, ein wenig verweigernd öffneten sie sich und Meister Zesch füllte den Spalt mit seinem Dasein aus.

„Darf ich eintreten, Meister Schornie?“ war seine altmodische und trotzdem respektvoll klingende Frage.

„Natürlich, kommen sie rein, Meister Zesch. Es freut mich wirklich soooo sehr, dass sie die Zeit gefunden haben!“ Antworte der Nöckerling.

Im gleichen Moment durchdrang ein Gedanken seine Windungen.

„Die Zeit gefunden haben“ was ist dies für eine saublöde Formulierung.

Muss man DIE erst finden?

Sollte man danach suchen müssen, wenn man DIE finden will?!

Zeit, ist diese überhaupt auffindbar, wenn sie durch Gläser rinnt, schnell und ohne wirklich aufgehalten werden zu können?

Zeit, welche sich überall und ohne Grenzen abbilden kann, die, welche selbst die Klara vergewaltigen, zwingen kann, einen Schatten an die Wand zu schmeißen?!

Soll man Zeit finden können, wenn man doch jemanden ganz lieben um sich haben mag?

Egal, Meister Zesch war da, bewegte sich sehr langsam, stützte sich sehr weltmännisch auf so nem Holzknüppel ab und meinte, es gehe ihm gut und fragte höflichst, wie wohl Schornie´s Befinden wäre.

„Haben sie abgenommen und sie wirken von mal zu mal jünger“ war sein ehrlich gemeintes Komplimento.

„Na, Meister Zesch, dies täusche nur falsche Tatsachen vor. Zum einen wäre es das engere Beenschenverhüllungskleid und zum anderen würde der Nöckerling im nächsten Jahre ja nun doch schon auf die 51 Lenze zugehen.“

Upps, das nächste Jahr ist ja schon im rasenden Beginn, stellte er fest.

3 Monate würde es noch dauern und der Nöckerling rast dem Altwerden weiter bedingungslos entgegen.

Es war für Schornie schon eine riesige Freude Meister Zesch wieder

zusehen, aber im Gespräch mit ihm, dem Verrinnen wundervoller und wertvoller Zeitmomente die den Beiden zur Verfügung standen, änderte sich sein Zustand zusehends.

„Bitte Meister Zesch, nehmen sie meine Zuneigung an und gehen sie mit mir einen Weg, welcher uns die Möglichkeiten gibt die Zeit mit Sinn zu erfüllen. Flieschen sie mit mir zum Horizont, schmeißen wir alles wech und rutschen auf diesem, durch seine Farben. Reiben wir uns unsere Ärsche auf ihm und die entstehende Hitze deuten wir als Herzenwärme des Momentes, der es uns ermöglicht, diese Zeit zu genissen. Es wäre so schön und würde mich erfüllen, wenn ich die nächsten Projekte, Ideen und Visionen mit einem so erfahrenen, kunstorientierten und interessierten Begleiter hätte.“

Da waren sie wieder, die Kullern, welche unsere Emotionen in sich tragen, welche langsam und meist unter allen Mitteln von uns verhindert, doch die Wangen hinunterrinnen.

Schornie schaut bewusst an ihm vorbei. Er sollte es nicht sehen, wie sehr er litt. Ein gehuschter und hoffentlich nicht für ihn sichtbarer Augenblick später konnte der Nöckerling erhaschen, dass es Meister Zesch genauso ergangen sein musste.

Sie waren noch präsent, glitzerten in ihrer gefüllten Emotionspracht in den Augenwinkeln, bei Meister Zesch und Schornie.

Es ist eine zu tiefst innige Verbundenheit, welche mit Worten nicht zu beschreiben wäre und welche nur durch den Klang der erfüllenden und ehrlichen Worte das Herz beflügelte und die Seele füllte.

Zitternd am ganzen Körper, nun mehr blass und ziemlich konfus unterbrach er die Frage von Schornie, ob er vielleicht ein Lippenbenässungsgetränk einnehmen möchte.

„Ich muss leider los, Meister Schornie und es erfüllt mich immer wieder mit Stolz, dass Sie Ihre Zeit für mich opfern!“

Sein Gang war zu seinem Kommen diesmal ganz anders.

Gebückt und als wenn er aus einer tobenden Schlacht zwischen räuberischen Hornissen und liebfleißigen Bienchen gerade zurückkehren würde, mit kämpferischem Stolz, weils kurz vorm Sieg standen (natürlich, um das perfekte Ego zu besiegeln, sind die Bienschen die Sieger), versuchte er die Stiegen zu meistern, was ihm sichtlich schwerfiel und Schornie auch, denn …. GROßE TiefLuftHolPause….. Stigmas, welche zum Aufpumpen zu verkrampft waren später….. er war ein gestandenes Soldatenbienschenverteidigungsmannsbild, sehr gebildet, sehr erfahren und strotzte nur so vor Lebensfreude und emotionaler Tiefe.

Schornie sah, dass er tapfer sein und tunlichst diese körperlichen Schwächen überspielen wollte und das, was sonst dem Nöckerling so zu Neuem und Kreativen anregte, das, was ihm ein soooo großes Herz schenkte, das, was ihm ganz andere Sichtmöglichkeiten eröffnete, das, was ihm die Fähigkeit verlieh, sich ganz und gar einfühlen zu können, also wirklich all das, was wie ein Gottesgeschenk anmuten könnte, wurde just in diesem Moment zur Gabe des Teufel schlechthin, denn jeder Schritt den Meister Zesch tat, wurde zu seinen Schmerzen…. körperlich, als auch seelisch.

Dem Nöckerling fiel sein gestriger Gedankenwirrwarr ein und automatisch, fast von ganz allein und so wirklich einfach so wollte er sie sehen….. seine wachsenden Eisverschönerungsblümschen.

Gebilde so kunstvoll und grazil, einfach und doch immer anders, wachsend an den verrücktesten Orten und in abstrakten Formen….. sie wären die Vollendung für so einen Tag.


 
 
 

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