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Am Anfang war das Ende

  • Autorenbild: Admin
    Admin
  • 28. Dez. 2016
  • 6 Min. Lesezeit

Am Anfang war das Ende

oder

Wie die Linie eines gezeichneten Viereckes den Kreis schließen

1992

Es war das Jahr des Weltraumes, laut Vereinten Nationen.

Das Rotkehlchen wurde Vogel des Jahres.

Die Bergulme Baum des Jahres.

Fledermäuse waren die Fliechdinger des Jahres.

Das Große Zweiblatt, Schornie kannte es bis dahin nicht einmal, wurde zur herrlichsten aller Orchideen gekürt und

Dem Nöckerling sein Bruder beschloß, sein Leben zu beenden.

Die Auflistung der angeblich wichtigsten Ereignisse, laut dem netzweitem Orakel namens WIKI, ist lang und scheinbar bedeutend.

Es wird von Regierungsstürzen in der Großfüsslerwelt berichtet, von Wahlen, Putschversuchen, Naturkatastrophen, Bombenattentaten, EU Verträgen, Rassenunruhen, UNO- und UNESCO Beitritten und Toni ist nicht mehr.

Weihnachten, das Fest der Liebe und Besinnung, des Friedens und des Glaubens.

Immer wenn die Hoffnungsdinger brennen, dann ist das verdammte Vermissen sooooo groß, dass es Schornie fast das Pumpeteil in seiner Brust zerreißt.

Alle sitzen bei einander, die Einen dort in ihrer Höhle, die Anderen da, in ihrem Bau, aber eines verbindet sie, sie hocken zusammen und denken zurück an die Zeiten, wo alles scheinbar besser war.

Nun, die Wenigsten bemerken, dass die Zeiten von Damals auch schon vollgemüllt und vollgestopft mit lauter Bösartigkeiten waren und Schornie´s Brüderschen ist nicht mehr da.

Nun, 2016 war ein wenig anders.

Alle lagen und krümmten sich. Das Magendarmabfallundüberflußvernichtungsteil war ständig belegt und wer nicht hineinulfen konnte, stellte sich an einem Spaziergangsbusch.

Gemütlichkeit und die Besinnung nahm eigenartige Formen an.

Auch dem Nöckerling ging es nicht so gut und so wurde aus dem, buntummantelten Grünblätterding umfliechen(er versteht bis heute noch nicht, wieso Nadeln, welche es ja eindeutig sind, denn die Pieksen ja schließlich, die Botaniker und deren Lehrvertreter, einfach eine Blattdefinition machen können), ein leises Dahingleiten, ohne eine bestialische Verwirbelung des, im Raum schwebenden Zimtduftes, zu erwirken.

KLINGKLONGBIMMELINGDINGDING……. Es waren nicht die Glocken, welche die Schönheit des Fester unterstreichen sollten, auch war es nicht das Bimmeln des ollen Klapperdingteils, welches meist in unmittelbarer Nähe der Homeeingangsöffnuzngsscheibe hängt und meist dann bimmelt, wenn man seine Ruhe haben möchte. Nur genau an diesem Tage, der wirklich einzige Tag im Jahr, wo jeder, aber wirklich jedes Krabbelviesch zur Scheibe rennt, wenn es KLINGKLONG macht, weil man einfach erwartet, dass ein heißer Käfer davor steht, mit seinen engelsgleichen Flügeln wackelt und einem so en Packerl übergibt, was allgemeine Freude verbreiten sollte oder zumindest im Nachgang noch ein paar Kiechererbsen in den Sack bringt, wenn man´s als unnötig, überflüssig und unnützt, in den Weiten des Netzes wieder verkloppen kann.

Nein, es war weder das gewünschte Bimmeln, noch das Einläuten des geliebten Duftvernaschens.

Schornie´s Appel gab ein Lebenssignal von sich.

Ein bisserl, wirklich nur ein klitzekleines WenigkeitdaseinsüberflussdrussSMSbekommGenerve, wollte er sich mit all seinen verbliebenen Kräften dagegen wehren. Nicht mehr draufglotzen oder neugierig äugen, denn es sollte ja das Fest des Friedens, der Besinnung und der Ruhe sein.

Trotz der aufffälligen und immer wiederkehrenden Krümmungen in seiner Hüftregion, der stetig wechselnden Magendarmperestaltik und der damit verbundenen Gänge auf das Unratvernichtunsgwasserbeckens konnte er dem zimtig duftenden Naschereien nicht entkommen. Die Wölkschen der Aromen hefteten sich an seine Nasenflügel und umgarnten seinen Gaumen, trotz der Schmerzunnötigkeiten.

Zurück zum saublöden Nervending mit dem verwirrenden Obstnamen.

Es kam der Moment, Schornie musste seine zum Tippen verkrampften Händschen lösen, da schaute er doch in diese Sammelbox mit Namen WhatsApp hinein.

Aus der Leichtigkeit des Umgangs mit verteufelten Süßigkeitsverleitungsdrogen wurde ein Innehalten und ein unerwartetes Luftholens des Pumpapparates in seiner Brust.

Der Atem des Weihnachstgeruchs schoss blitzartig in dieses Ding hinein und ließ es leerlaufen.

Ein Gegenstand suchend, an dem er seine SMS deformierten Händschen festkrallen konnte, musst er sich setzen…. irgendwo hin. Es war wirklich egal, ob hart oder weich, ob hoch oder tief, ob dick oder dünn….. die Hauptsache war, setzen.

2016 und 24 Jahre früher.

Es war der Beginn eines Sendevorganges, welchen Schornie die 6 Nöckerlingbeenschen weich werden ließen.

Eine Götterspeise, ein Wackelpudding oder andere geleeartige Massen, hätten seiner Stelzenfunktion in diesem Moment nicht Paroli bieten können.

Es folgten weitere Bilder. Alte Aufnahmen und Fotos, welche aus der Vergangenheit hervorgekrochen, die Gegenwart schlagartig veränderten und seine Zukunft bestimmen sollten.

21.09.1992

Schornie muss schmunzeln, denn die Haarmode, welche damals auf dem Koppe rumgeschleppt wurde, würde heute für Massendemonstrationen der männerdominierten Despotenbewegung unter den Insektenstämmen, sorgen.

Sein Lächeln bildete tiefe Furchen in seinem Mimikverteilungsapparat, welche sich sogleich mit dem wässrigtrüben Salz der Süße seiner Emotionstropfen füllen sollte.

Die Sanftheit der Erinnerungen berührte die glasklare Oberfläche seiner Seele. Er drang ein, in das Gewesene und die Berührung mit der Vergangenheit glich den, sich bildenden Kreisen. Sie entwickelten einen Rhythmus an Gleichförmigkeit und je mehr seine Händschen diese berührten, umso intensiver wurden das Erlebte. Größer wurden sie und trugen, die Anfang´s gebildeten Erinnerungsfetzen, zu einem großen Bild zusammen.

Sie war wieder da, die Zeit von damals.

Verdutzt und übermannt musste Schornie feststellen, dass es eben nicht Fledermausvliescher waren, oder die Bergulme, gleich gar nicht die Kriege, Putsche und UNO Beitritte, auch nicht die Bildung der Europäischen Union, dies waren schließlich auch lauter Blödheiten der Großfüssler, die ihm peripher- tangial so überhaupt nicht interessierten, sondern eben genau dieser Moment, als Toni für einige Zeit zu ihm in die Bude zog, dies blieb hängen und dies ist auch das, was aus dem Rest des Übriggebliebenen, das Jetzt und das Hier beschreibt.

Er tauchte ein, im Hintergrund das Geträllere von solch Engelsflieschern, welche geballt und lautstark durch die heiligen Hallen seines jetzigen Dasein´s düsten, die Zimtaromen verteilten ihren leckeren Geschmack auf den Gaumen, der Duft des Grünrumstehers rundete das Bild ab und alle schienen ihn begleiten zu wollen, auf den Weg seiner Erinnerungen.

Es waren verrückte und entzückende Zeiten.

Nicht immer war es der Gleichklang, welcher den Takt des Zusammengehörigkeitsgefühles bestimmte.

Gestritten wurde auf´s Unerbittlichste um die wichtigsten und wesentlichsten Dinge im Leben:

  • Wer ist der bessere Langläufer, wenns mal in die glitzersternbehangene Wildnis ging

  • Wer hämmert schneller die Eispisten hinab

  • Wer findet die Dinger, welche alle immer zu einer gewissen Jahreszeit suchen, wo jeder die allerbesten Stellen kennt und auch wirklich jeder, die größten, fettesten und schmackhaftesten von denen findet

Und dann gab es die vielen, kleinen und großen Momente.

Gemeinsam lernten wir das Herumlatschen, das Flieschen um die Häuserblocks, das Bezirzen von honigbeladenen Leckerbienschen, das Beweinen wenn Verluste unser Leben durchmischten und natürlich das Lachen, über sämtlichen Blödsinn, den wir anstellten.

Blödsinn, da waren wir die Größten drin.

Einmal, es war auch kurz vorm Jahreswechsel, dass ist meist die Zeit, wo die Kreiseldingsdabumsda als einzige weiß, wann´s zu Ende geht, genau in dieser Zeit brauchten wir für ein Großexperiment, also wie sprengen wir ein Loch in die Wand, um einen Tresor in Egon Olsen Manier dort positioniert zu montieren, genau dafür suchten wir geeignete Hilfsmittel im Grottengewölbe unter der Erde.

Wir durchforsteten sämtliche, fein säuberlich abgeteilte und durch Hartstahl verschlossene Sicherungsbereiche und während wir chemische Substanzen für den Sprengvorgang suchten und die dringend benötigten Klingeldrähte fanden, erblickten wir mit unseren Gluppschern etwas großes, monumentales, durchsichtig Gefülltes, mit einem Wappen endveredelt.

Es musste wertvoll sein, denn alleine die drei oder vier Orden, welche draufgedruckt silbrig blitzten, sie suggerierten lustvollen Reichtum.

Also heimlich ins Licht gezerrt und mit zarten Fingerdruck den Stöpsel der Verheißungen geöffnet.

Nun, dies sollte der Plan sein. Die Tatsachen sprachen eine ganz andere Sprache.

Dieser „IchLassNichtJedenReinVerschlußmechanismus“ ging einfach nicht zu öffnen. In unserem Aufbewahrungsraum, also dem Zimmer wo die Kinder eingepfercht werden, wenn die Eltern hackeln müssen oder ihre Ruhe haben wollen, erfolgten die weiteren Versuche, das Innere erfolgreich nach außen zu kehren.

Nach einiger Zeit und nobelpreisträchtigen Erfindungstheorien und deren standesgemäßen Umsetzungen war es dann so weit, der Geist dessen, was sich darin befand, entwich.

Puhhhhhh, die beider Halbritter der Lüfte schwebten genau nach diesen luftigen Berührungen in anderen Sphären.

Hochexplosive Geschmacksmischung in einer 1,5 Liter Verpackungseinheit beschwor und versprach ne lustige Zeit, mit dem einen und anderen Looping.

Angenippt und am Abend ordentlich dem Gefühl wässrig nachgerannt, wurde es dunkelbunt um die Beiden.

Das Weitere zu beschreiben, dies in Worte und Sätze zu verpacken, schier unmöglich, denn nur mit Kotzen, Auswürfeln, Gesichtskacken oder Mundhöhlenverpritzerpups….. nix passt zu dem, damals erlebten, Zustand.

31.12. sollte kommen, nur nicht von uns und bei vollem Bewusstsein, erlebt.

2 Tage später muss es gewesen sein, dass unsere vorgetäuschte und total realistisch, lebendig umgesetzte und gespielte Magendarmumkehrbrutalsgrippe dann doch zumindest so viel nachließ, dass wir Silvester mit Pauken und Trompeten, natürlich auch mit Blütenprachtgel beladenen Honigbienschen, feiern wollten und mit Erstaunen feststellten, dass weder die Bienschen da waren, noch der Honig und Silvester allemal schon vorbei gezischt war, ohne uns.

Ja, dies ist eine der vielen Nachlaßerinnerungen, welche dem Nöckerling jetzt noch das Kotzgefühl gen Seelengrotte treibt, die kleinen Fältschen neben den Äuglein zu wahren Gefühlsfurchen mutieren lassen und er glücklich weiter auf den Wellen der Emontionsgravitation surfen kann.

Nun, dies letzte Bild, es schließt die Linie des Quadrates und lässt die Ecken und Kanten zu einem kreisrunden Endergebnis werden, wie die besänftigte und benetzte Hand, welche das reine Wasser in und an sich trägt, um den Tropfen, welcher unsere Emotionen und Erinnerungen sanft in sich haltet, so lang wie möglich, zu tragen.

1992- Toni ist wech, nimmer da und wir allein.

2016- er ist wieder da. Es fühlt sich gut an und erfüllt mein Herzschen mit großen Troppen, um es zur Gänze zu füllen, mit seinem Sein und meinem Ich. In uns tragend sind WIR es, die für immer bleiben werden!


 
 
 

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