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Sturzflug durch die LEISE

  • Autorenbild: Admin
    Admin
  • 16. Sept. 2016
  • 5 Min. Lesezeit

„Nun“ begann Reniar zu erzählen. „ Da gibt’s so ein demokratie- und freiheitsberauschtes MassenInsektenvolk, welches sich rühmt, einen Stamm der Wüstenzirper 38 Milliarden Kichererbsen zu überweisen, damit sich noch mehr ihre Stachel wetzen können, die Kampfansagen voluminöser werden und die Klauen bereit sind, zu zubeißen.“

Schornie schaute ein wenig verwundert und er versuchte die Anzahl der Nullen geistig aneinander zu reihen, was ihm nicht gelang.

„Wieviel runde Zahlendinger sind das eigentlich, nach der 38?“ fragte er Reniar.

„Hm, eins, zwei, drei, vier…….. wir müssen diesmal in die Weiten des Webs eingeben und schauen, was die uns für Vorschläge dazu unterbreiten“

Klang logisch, für Schornie und was komisch war, diese Zahlenanreihung, welche sooooo unnachvollziehbar lang war, dass man in Wahrheit keinerlei Bezug dafür aufbauen konnte, lies den Nöckerling die Tragweite des eigentlich Ganzen, komplett vergessen, denn auch dafür ging der Bezug verloren, irgendwie.

„ he, da hab ich´s“ schrie voll begeistert Reniar.

„eine Milliarde hat 9 Nullen, also: 38. 000. 000. 000,00 Kichererbsen!“

Schornie war platt.

Weiter suchend in den Unendlichkeiten der Versprechungen, Verheißungen und der Unwahrheiten kamen die Beiden drauf, dass es umgewandelt 38.000 tausend Millionen sind.

Also wirklich, mit Zahlen spielen ist sicher eine geile Herausforderung, aber dies dann auch noch zu verstehen, eine ganz andere.

Immer noch fix und foxi über diese unheimliche Zahl drang in Schornie die Originalbotschaft wieder ein.

Dies sollte zum Schärfen der Stachel sein, diese unheimlich klingenden Nullen mit ner 38 davor, die an sich ja ziemlich erotisch wirken könnte, sollte eingesetzt werden, um die Ameisensoldaten noch mehr auszurüsten, mit Ballerdingern, mit Fliechdingern, die so einen wunderschönen kometenhaften Schweif hinter sich herzuziehen, um dann mit tödlich, präziser Genauigkeit bei anderen einzuschlagen, für Lügen und Betrügen, für demokratischer Gewaltentfaltung und freiheitlichen Zwängen.

Schornie´s Welt zittterte, mächtig sogar.

38. 000. 000. 000 Kichererbsen, wenn man die nähme, gleichmäßig verteilen würde, dann gäbe es keine IchHauDirAUfsMaul Aktionen mehr, alle hätte was zu futtern, jeder könnte nen Sambatanz auf der leckeren, nektartropfenden Blüte vollführen, Krankheiten könnte man sinnvoll heilen und das alles, ohne das Mama´s um ihre Madenbaby´s weinen müssen, dass Väter ihre Nöckerlingsöhne betrauern müssen, dass Grillengroßeltern um ihre Kinder Angst haben und am Ende nicht nur die körperlichen Amputation steht, sondern auch die seelische.

Irre das Ganze und der Nöckerling bemerkte, es kroch Wut in ihm hoch, der Hilflosigkeit wegen.

Da gibt’s die, welche uns Ehrlichkeit, Vertrauen, Freiheit und Wohlstand vorgaukeln, die Mistkäfer, die nach ihrer Lügenzeit in Führungspositionen derer sitzen, welche dann genau diese Ungerechtigkeiten rechtfertigen wollen, um noch mehr Kichererbsen in ihre riesigen Lager zu horten, denn von Säcken sind sie ja schon 38. 000. 000. 000 Kichererbsen entfernt, denn reichen würden diese allein vom Verpackungsinhalt nicht.

Es geht nur noch darum.

Schornie schaute Reniar an und dieser erkannte ganz sicher die Angst in seinen Augen.

„lass uns noch mal an dieser Blüte nippen, Schornie, mein Freund“

Reniar wollte Schornie wieder die Luft zum Atmen geben, er sollte seine Stigmas vollpumpen, um klare Gedanken fassen zu können……….

Die Nacht ist vergangen und der Mantel des Schweigens hebt sich, um das Leise laut werden zu lassen.

Das Leben um Schornie erwachte. Ein wildes Gezwitschere eröffnet den Tag.

Es hört sich lustig an. Jede der schon einmal in so einem Bau war, in dem die verschiedensten Insekten trällern, zirpen, mit gespannten Spinnenweben Töne hervorkrabbeln, der kennt genau diese Stimmung.

Ein gedämpftes Leise wird durchdrungen von Geschnattere und Gequake.

So war es auch an diesem Morgen.

Der Tau hing saftig an den Blättern und wartete nur darauf gepflückt zu werden.

Prall gefüllt waren die Emotionsblasen und sie zeugte von einer wilden Nacht.

Schweißgebadet müsste sich der Mond eigentlich zurückziehen und Klara, seine Geliebte, sie umnebelt die Umgebung.

Die Rispen der Gräser tanzen im Gleichklang der leichten Brise, welche um die Nase des Nöckerlings streift.

GUUUUUUTEN MORGEN, du bunter, verschlafener Falter, scheint sie sanft zu hauchen.

Ein neuer Tag, mit neuem Glück, anderen Flieschzeuch und Krabbelgetier.

Schornie hockte da, genoss seine Tschigg, beäugte die Synchronie des Tanzes der Gräser und des Smoges seiner Glimmdinges, verlor sich in den Weiten und stellte sich die Frage aller Fragen.

Wenn man Glück hat, wenn der Lauf scheinbar grenzenloses Behagen verschafft, warum muss es dann immer einen herben Dämpfer geben?

Warum kann es nicht sein, dass die Übergänge einfach sanft und schmerzfrei von statten gehen?

In diesen Gedanken versunken, auch ein wenig jammernd, zog die Zeit ihre Runden.

Huch, los musste der Nöckerling, denn ein Termin sollte stattfinden.

Fix hergerichtet, ein bisserl die Flüschel benetzt, ein wenig Gel in die Zotteln geschmiert und Volldampf gegeben.

Angekommen war niemand da.

Hm, der Käfer wollte doch eigentlich etwas von Schornie und nicht umgedreht?!

Wieder wich die Überraschung ein bisserl der Enttäuschung.

Absagen, wenn man schon über die Zeit der Anderen verfügt, könnte man doch schon erwarten, oder?!

So versuchte der Nöckerling irgendwelche Kapseln in so ein Dampferzeugungsgerät zu stopfen, um sich ein wirklich extraordinäres Bohneheißgetränk zu bereiten zu lassen.

Nich MUH, nich MÄFF…. Sollte dieser, doch so schön begonnene, Tag vielleicht doch noch in ein chaotisches Fiasko enden?

Ruhig Bruder, fahr den Puls herunter, gleichmäßig die Stigma´s durchfluten, mal die linken Beene strecken, die rechten, die Flüschel mal zusammenfalten und schön gleichmäßig entfalten und mit elfenhaften Bewegungen auf die Aussichtsplattform ganz da oben, direkt neben dem fetten Blütenkelch, raufklettern, hinstellen, Gedanken freien Lauf lassen und…… verdammt nochmal schreien: „WAS IST LOS DA DRAUßen…… IHR DEPPERTEN?!“

So es war raus und komisch, Schornie kam sich nicht wirklich erleichtert vor, eher so, dass er gleich weiter rumplägen, schreien, Brechreiz nicht unterdrückend, die Welt beschimpfen mochte.

Im Sturzflug ging es Richtung Erde.

Ein Gewusele da unten.

So könnte man Bewegung definieren, in all seinen Facetten.

Da ging´s links herum, rechts herum, es wurde gehüpft, gesprungen, gekrochen, gehackelt, beobachtet usw.

Eines schien trotz des scheinbaren Chaos zu funktionieren…. die Kommunikation.

Allein da auf, einem aus der Urzeit der Pflanzen stammenden, Farnblatt zu sitzen, dieses Durcheinander beobachten zu können, lies Schornie zur Ruhe kommen.

Ist es nicht witzig, er beobachtet Chaos, um seine Ruhe zu finden……?!

Ruhe, was bitte ist das?

Bedeutet dies, alles um einen herum ist leise?

Könnte es sein, dass es der Stillstand allem ist, was einem umgibt?

Ist es vielleicht die eingefrorene Materie, welche ohne Kernspaltung und atomaren Geistesblitze auskommt, sein?

Eine stehengebliebene TickTack, ihr wisst schon, dass sind die runden Zwiebeln, welche die Großfüßler tragen, um pünktlich die Unpünktlichkeit zu geniessen?

Das Yang und Ying für die Seele der Gleichheit dieser, im definiertem Zusammenhang mit unausgeglichenen Zweideutigkeit, der zu verformenden Biegung der Zeitzonen?

Also ihr da unten und ihr da oben, was ist Ruhe?!

Schornie platzte fast der Schädel.

Ein LuckiLuck vom köstlichesten Nektar aller Pflanzen musste es werden, also im Sturzflug auf den nächst nahegelegenen TraubenblütenKnospler, einem Schmetterlingsflieder.

Alle seine Kumpelinen und Kumpel´s versammelten sich dort und ein wirklich hemmungsloses Gesaufe des Süßzeuchch´s setzte dort ein.

Ein Gequassele sonderns gleichen, ohne Stillstand und ja, jetzt erschloß es sich ihm, was Ruhe auch bedeuten könnte.

Ein himmlisch, fetter, mit Traubenknospen prall gefüllter Nöckerlingsflieder, prächtig in Farbe und Statur, gesund und voller Energie, steht einzeln da, ganz allein und ohne zapplige Saufkumpanen besetzt…. Nur für ihn, dass wäre ein attraktives Beispiel für Ruhe.

Niemand quasselt ihn voll, keiner quasselt ihm rein, kein MUH, kein MÄH, kein Meckern und kein Dättern…. Hinsetzen, süffeln, schlürfen, saufen, aufnehmen, annehmen und den Genuss ins sich tragend, dann urfett mittendrin einpennen….das wär´s!

EGOISMUS = EGO = ICH und wenn ich glücklich sein WILL, dann steht es mir doch verdammt nochmal auch zu. ICH WILL GLÜCKLICH SEIN, demnach muss ich einen gesunden EGOISMUS in mir tragen, denn wer´s nur möchte, wird wahrscheinlich lange warten….passt doch so oder?!

Ab und wech ins WE…..


 
 
 

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