Schornie´s Flug
- Admin
- 30. Aug. 2016
- 23 Min. Lesezeit
Der wilde Flug einer Libelle
Lang ist es her, dass aus der Raupe Schornie ein prächtiger Schmetterling geworden ist.
Der Weg dahin war voller Gefahren, eigenartigen und witzigen Bekanntschaften, wie auch furchteinflößender Weggefährten.
Allein der Verpuppungsvorgang gestaltete sich viel komplizierter, als Schornie dies je erwartet hätte.
Eine tiefe Sehnsucht darauf, verbunden mit der Freude, endlich mal auspennen zu können und einfach mal wirklich nix mitbekommen zu müssen, wich einer ziemlich argen Ernüchterung.
Das Verpuppen ist och ganz schön anstrengend, kostet Nerven und muss zur Gänze allein geschafft werden.
Naja, irgendwann hatte die FastRaupe dies beschwerlich geschafft und döste so dahin.
Erfüllung seiner Träume schaut aber doch ganz anders aus, denn dies Nixtun, war auch nix und stinklangweilig, sau öd, fade und vollkommen langweilig.
Sicher, Schornie entwickelte sich, die Beinschen wuchsen zu prächtigen Stampern heran, die Fühler schienen Sendemasten werden zu wollen, die PumpeDüsekonstruktionen der Atemtechnik begann auch sein Tageswerk und die Flügelschen entwickelten sich so, dass Schornie schon jetzt wusste, wenn´s dann mal raus ins Freie geht, dann wird ihn niemand mehr aufhalten können.
Tiefflug, im freien Fall, ab in die Höhen, den Regenbogen herunterrutschen und das süße Tau, der morgendlichen Trennung aus den Blättern der Grünwüchslinge schlürfen, dies wäre seine Zukunft.
Was da draußen zur Zeit abläuft, davon hatte Schornie keine Ahnung.
So begann die Geschichte von Raupe Schornie.
Einige Jahre ist es jetzt her und irgendwo in den Weiten des Netzes zu finden, wenn man/frau den Anfang vom Ende erhaschen möchte.
Jetzt, 2016, da wo alles neu sein sollte.
Da, wo neue Himmelssphären erfliecht werden sollten.
Da, wo die Welt ihre Weiten öffnen wollte.
Da, wo die Freiheit des Fliegens nicht nur ein wunderschöner Traum, sondern zu eine realistische Ja Erfahrung sich wandeln würde.
Schornie schlüpfte raus, pumpte wie blöd seine Stigma auf, blies die Freiheit hindurch und zappelte, wie ein, durch Elektroschocker drangsalierter, Vollidiot herum.
Die geschenkte Himmelswärme von Klara ermöglichte ihm, das Blut durch seine kleine Äderschen schießen zu lassen.
Mein Gott, welch saugeiles Gefühl dies war. Endlich raus aus der verstaubten und einschläfernden Umgebung.
ICH BIN FREU UND DIE WELT gehört mir……jetzt, sofort und gleich…. schrie Schornie in die morgendlich beginnende Vögelei.
Ruhe……Stille…. Lautlosigkeit.
Keine Laolawelle von Mitinsekten, keine aufgerollten Willkommensplakate von anderem Flattervieschern, nix mit angestimmten Chorus und Melodieausschweifungen.
Nur ein klitzeleises Vibrieren in der Luft.
Hm, was is´s das für ein Ding? Fragte sich Schornie.
4 Blattfliescher, paar Beene, paar Haare, paar fette großen Glupscher und nen Fliechprinzip, welches er so noch nie gesehen hatte.
Landung?
Es war ein platziertes Punktkommen.
Wahnsinn…….
„Libelle Hooooorst, mein Name.“ Stellte sich dies ungewöhnliche Luftfortbewegungsmodell vor.
Nich kurz und knapp „HORST“. Nein, „HOOOORSssssssT“ war ihr Name.
Hooorst, ein ungewöhnlicher Durchlüftungsstürmer, war.
Sympathisch war für Schornie, das Hooooooorsssst auch ein scheinbar verrückter Fliescher war und, was ganz wichtig war, er schien doch schein ein weilschen länger seine Stigma´s durchgeblasen zu haben und so, dies dachte Schornie, kann er Einiges erzählen… Geschichten, Passiertes und Bedeutendes.
Die Welt musste sich ja weitergedreht haben, nach dem Vermummungsprozess.
So begann eine Plauderei über das Leben, die Liebe, die Jungfräulichkeiten des Vermummungserwachen, die Freiheit und das verrückte Umsetzen von noch verrückteren Ideen.
So Hoooooorst, was ist passiert in meiner IchWandleMichUmZeit?!
„Nun ja“ er dachte nach.
„Extrem viel und ich muss selbst erst überlegen, wo fang ich an, wo hör ich auf“ meinte, ein mit Stirnrunzeln bedeckter, Horscht.
Mir war einfach das lange OOOOOO in Hooooooooorst und dies, bitte nicht falsch verstehen, fast schon kölsch anrüchig ausgesprochen Namensindividuum, zu bescheuert.
Also nannte ich ihn kurz und knapp HORSCHT!
Passte auch irgendwie besser zu ihm.
Leise und zart zwinkerte die Klara durch das grüne Blattwerk und es war nicht klar zu definieren, kamen die runzligen Falten davon oder vom Grübeln oder von beängstigen Situationen oder einfach nur vom Alter.
So packte Schornie die Neugier und ihr müsst wissen, es war fast schon pervers, was er alles wissen wollte.
Um den Standpunkt zu dem noch zu Besprechenden rein physisch zu ändern, verlegte Schornie seinen Platz vom wackelnden Farnstrauch, auf eine…. Ups, was liegt denn da, Marmeladenbrot.
Is ja unfassbar, da liegt mitten im Wald, nicht ein Heidelbeercocktail oder eine fast leere Waldmeisterlimo, nein, es is eine schwarze Bämme, fett mit Butter beschmiert, dreimal abgebissen und Marmelade drauf.
Ein verzückter Biss folgte, das Gespräch wurde für ein paar Minuten nicht nur unterbrochen, sondern gänzlich abgesagt und die Gefühlswogen überschütteten Schornie mit sinnlich, geistig wertvollen Genussempfindungen.
Allein nur was wir mit Essen verbinden, kann sein…..Orgie, hemmungsloser Sex, sinnliches Petting, ausgewogenes Erleben oder kramen in Erinnerungen.
Bei Schornie wachten die Erinnerungen auf. Sie übermannten ihn dermaßen, dass er auf einmal in die Ferienlagerzeit bei den Kommunisten zurückversetzt wurde.
Nicht die, wo man mit 8- 12 Jahren durch die Pampa rennt, irgendwelchen Blödsinn erforschen will und ein harter Ast und kleine Knospen einem eher an den biologischen Wachstumszeitraum erinnert, als an jungfräuliche Mitprofessorinnen.
Schornie war damals 14, rollte sich aus Geldnot und nicht vorhandenen Altersbeweisdokumenten, aus Clopapier und Pfefferminztee seine Tschig, starb beim Anziehen fast den Heldentod, aber war megacool drauf, auch ohne buntgefleckten Flieschkleid.
Immer gabs die schwarzen Bämmen zum Frühstück. Immer war fett Butter zur Verfügung (ob die damals ÖKO war und die Linkshanghühe glücklich, interessierte zu dieser Zeit keine Sau) und die Erdbeermarmelade war köstlich. Allein wie sie den Gaumen streichelte, wenn sie langsam und gefühlvoll am Kehlapfel vorbeirutschte, war eine Wonne.
Fortsetzung folgt, denn Schornie muss wieder mal zu so nem Kohlweißling, der, welcher immer viel erzählt, viel verschreibt und am Ende doch nix ändert, außer dass man wieder mal tausende Kichererbsen dafür hinblättern muss…….
So, nun is der nächste Tag, also Tag 1 nach dem Kohlweißlingbesuch.
Was ändert sich für Schornie?
Naja, wieder is er ein paar Kichererbsen mehr los, um einige Tuben reicher und kennt nun doch ziemlich genau gewisse Krankheitssymptome, deren Folgen und was man/frau wohin schmieren muss, damits wohl hilft.
Es ist schon der Wahnsinn, man rackert wie ein Bescheuerter, wird dadurch krank, zahlt die meisten Prämien an den Verbund des kollegialen Massenbeschisses, bekommt dann die Abrechnung und stellt fest, dass man trotz der Höchstprämienverordnung, gerade einmal 10% der eingereichten Kichererbsenübersicht rückerstattet bekommt, den Rest kannst selbst schlucken.
Schornie breitet scheine Flieschdinger aus, sitzt resignierend da und lässt Klara die Dinger wärmen.
Was soll er tun?!
Standortwechsel ändert meist auch die Sicht, denn als Schornie noch Raupe war und am Boden rumkrauchte, da mal an einem leckeren Blatt knabberte und dort an nem Marmeladenbrot, es dann knackte und krachte, die Zweige einem Riesen wichen, da bekam er Einsichten und Ansichten (gerade im Sommer), welche teilweise sehr erquickend waren und manchmal eine Art Ganzkörperstarre verursachten, aber eines stimmte, der Wechsel des eigenen Stehpunktes ändert alles.
Somit schossen ihm wieder die Erinnerungen durch den Raupenschädel, durchstachen sein Herz und er musste innehalten, auf seinem Flug Richtung Horscht, denn der wartete ja noch.
Was waren das doch für Zeiten…. Ferienlager, kommunistischer Massenwahn mit extremen I-Love- All- Jugendveranstaltungen, welche zur Völkerverständigung gedacht waren, ordentliche und gesetzeskonforme Ideologieweitergabe und am Ende war es genau zu diesen Tagen die Völkervereinigungen in absoluter und vollkommener Perfektion, ohne drüber nachdenken zu müssen: WER; WARUM; WOHER; WIESO dabei ist.
Schornie möchte nicht die Zeiten schön reden oder irgendwelch verschwommenen SozialKommunismus propagieren, denn es gab auch schlimme Dinge und Auswüchse, aber wie wir alle wissen, es krabbeln Heuschrecken im grasgrünem Gras herum herum, fressen sich genussvoll satt und schwirren im Liebesrausch durch die Lüfte und dann gibt’s wieder die ganz Anderen, welche in Scharen und in vollkommen zugetrönter Fressmanie über die Felder rauschen und nix mehr übriglassen.
Ja und so konnte sich Schornie erinnern, dass damals die Mädlefalter- Schmetterlinge, wenn sich Babyraupen bekommen wollten, sich eben keine Sorgen um die grünblättrige Zukunft machen mussten, dass Omi- Falter und Opi Schmetterlinge bis ins höchste Alter rumflattern konnten, gemeinschaftliche Tanz- und Flugveranstaltungen durchführten und glücklich waren.
„Heute?!“
Scheinbar entfleuchte diese Frage Schornie nicht leise, mitten durchs Erinnerungszentrum, glatt hin zum seelischen Verwahrungsapparat, sondern entrutschte laut, denn HORSCHT fragte: „ HEUTE?!“
„ Heute schaut alles ganz anders aus!“ war seine zweifelsohne, nicht sehr positiv klingende Antwort.
Aufgewacht aus diesem LidaufschlagsTagTraum wurde Schornie bewusst, er ist hier und jetzt.
So, also raus aus den Erinnerungen, weg vom schmachtenden DamalsSein und rein in die Realität, wie sie auch ausschauen mag.
Also, mutig richtete sich Schornie auf, wackelte mit den Flügelschen, als wenn er gerade vor hätte, als Senkrechtstarter den menschlichen Vernichtungsmaschinen Konkurrenz zu machen, drückte den TorboBläser seiner Stigma´s durch, ruckte und zuckte mit seinen sexy Stelzen und düste Richtung Schmetterlingsfliederblüte. Ja, wohin denn sonst.
Die leicht erhöhte Position gab ihm ein klein bisserl Selbstsicherheit, denn wie sollte und wollte er mit Horscht plaudern, wenn er so gar nix zur Jetztzeit sagen konnte.
Horscht war es egal. Er zuckte en bisserl mit seinen Flüscheln rum und demonstrierte Agilität.
„“Flexibilität, Anpassung, inklusive Blindeflüge“ sind nicht nur Schlagwörter, sondern fast schon Zeitphilosophien.“ meinte einleitend Horscht.
Gut, flexibel musste man schon immer sein. Sich den Wetterbedingungen anpassen, natürlich auch und Blindflüge? Naja, da hatte Schornie noch keine, war ja bis vor Kurzem noch nen knackige Raupe.
„ Wie meinst´n das?“ fragte Schornie.
„ Ach du ahnungsloses Flatterding. Heut zu Tage ist es wirklich verrückt. Da versuchen Ameisen verschiedenster Arten ne Gleichberechtigungsregelung zu finden, welche beinhaltet, dass die Waldameise eindeutig von der Evolution geknuscht, vernascht und beglückt wurde und die anderen vom Linkshanghühkuhfladen erschlagen wurden. (Anmerkung von Schornie…. folgt noch) Dann gibt’s Springdinger, welche sich schwarz tarnen, kryptische Symbole auf den Hinterleib brennen, durch die Felder rasen, alles niederfressen, was halbwegs noch genussvoll ausschaut, jeden ihrer Art mitzerren, die im realem Alltagsdasein nix weitergebracht haben, um JETZT und HIER den dicken Macker heraushängenlassen können, wollen und müssen.“
„Naja, gab es die nicht schon immer?“ fragte Schornie Horscht.
„Ja sicher, aber nicht in einer so geblendeten, verblendeten, verpeilten und ahnungslosen Masse. Schon vor vielen Jahreszeitenwechsel gab es immer wieder Springdingführer, die ihre Horden zu größenwahnsinnigen Dingen verführten, aber eigentlich sollten doch genau diese Horden aus dem Geschehenem gelernt habe. Nix, heiße Luft, keine Glücksgas rein gar nix. Verblödet springen sie immer wieder hinterher, nie vornweg.“
„He, he Horscht, das kann´s doch nicht sein, muss doch auch etwas geben, was mich zum mutigen und verrückten Himmelsflatterer werden lässt, möchte mich ja nicht umsonst aus dem beengtem Presswurschtkokon befreit haben müssen.“
Ruhe, verdammt scheißlange Ruhe setzte ein. Es war eine Stille, welche Schornie´s Häarschen gen Himmel stellte.
Ein leise BUBBB, wurde zum lautem Klatsch, so ruhig war es.
Schornie glaubte, man könnt die Flieschgeräusche seiner, noch kennenzulernenden Kumpels und Kumpelinen hören.
„Linkshanghühe“ entfleuchte ihm.
Zum Glück, denn so wurde die beängstigende Ruhe unterbrochen und als wenn´s der Startschuß für den Rennwahnsinn eines Ohrenkriescher namens Bolt wäre, krabbelte, flatterte und zischte wieder das Leben durch die Natur.
„Linkshanghühe?“ Horscht verstand nur Bahnhof.
„Horschti, kennst die nich? Es gibt sie auch als genau andere Version, nämlich als Rechtshanghühe!“
„Muss ich mir Sorgen machen, Schornie?!“
„Nö!“ und ab gings in die Vergangenheit.
„Hühe, das sind die großen Dinger, welche immer off den grasgrünen Saftdingern stehen, blöd rumtrampeln, dass was am Wertvollsten is nicht nur fressen wollen, sondern im selben Moment zu scheißen und komischerweise Farbtupferl off sich rumschleppen, als wenn sie einem Marmorkuchen gleichen wollen. Die stehen meist dort doof rum, buhen die Massen aus, bimmeln nicht mit ihren Eiern, sondern mit Glocken und warten das es Schlafenszeit wird. Nun und wenn sie am linken Hügel stehen, sind die oben liegenden Stelzen kürzer, die unten angewachsenen länger, denn sonst würde sie ja den Bersch runterpurzeln oder?!“
„Ahhhh“ und Horschti musste lachen „und bei den Rechtshandstehdingern ist es genau umgekehrt?!“
Voll begeistert und als wenn ihm ein riesiger Eisklumpen von den Schultern gefallen wäre (hmmm, was is eigentlich Eis und wie komme ich darauf, fragte sich Schornie und schon wieder wanderte er zum nächsten Thema, welches noch folgen wird, mit erstaunlichen Erkenntnissen und Erfahrungen) schrie Schornie zu Horschti :“ Horschti, was is, wenn die LinkshangSaftDingerZuScheißendenDingen am Rechten Bersch stehen würden? Ging dies überhaupt oder würden sie wie so ne besoffenen und zugdröhnte Massenbewegung durch unsere Natur schwanken?“
Horscht musste nachdenken, zeichnete mit seine Stelzen irgendwelche Skizzen in den Boden, verschob Erdhaufen nach links und rechts, versuchte Berge daraus zu formen, knickte die eine Seite der Beinschen ein, dann die andere, sah aus, als wenn ihm die Stelzen brennen und kam nach etlichen Versuchen dahinter………….
Was ist die Folge, eines so wagmutigen Experimentes?
Da stürzt eine todesmutige, spagatisch verknotete Libelle namens Horscht den selbstgebauten Hang hinunter.
Schornie musste lachen, bei diesem Gedanken.
Horscht dagegen stand immer noch da, malte herum, berechnete den Stelzensatz des Pythagoras, versuchte wenigstens eine Verbindung zu irgendeinem Netz in den Weiten des Universums herzustellen, um WIKI und seine Kumpels zu befragen, ob die nur eine Verarsche war oder obs tatsächlich diese Hühe gibt. Skizze von Horscht anbei.
Naja, die Aufklärung des Ganzen kann noch einige Wochen verschlingen.
Um es einfacher zu gestalten, ein Ende zu finden und zwar so, dass niemand das Gesicht verliert, grinst Schornie über beide Bäckschen, dies Grinsen zog sich bis zu beiden Fühler, über die Ohren fast zu den ersten Stelzenpaar hin.
„He Horscht, mach mal nei mathematisch- physikalische Pause“
„Weist, wenn ich dich so sehe, muss ich wieder mal an Damals denken. Früher, also vor ganz, ganz langer Zeit, waren hatten unser Flattereltern immer so nen Abo von ihrer Genossenschaft bekommen, mit dem sie einmal im Monat zu einer kulturell angehauchten Veranstaltung gehen konnten“
Horscht schaute ein wenig irritiert drein und meinte nur: „ Achso?“
„Ja, da tanzten irgendwelche heiße Hasen um ihr Leben, um zum Schwan zu mutieren. Marienkäfer läuteten die Glocken in Notre Dame, es stand an der Seine ein kleines, knackiges Hirschkäfermädl namens Irma la Douce und sinnierte über das Leben und wir mitten drin, also ich und der Karsten. Karsten war mein damaliger Leidensgenosse, denn es war, mal auf raupisch gesprochen, nicht so einfach, mit 14 Jahren der Kultur verfallen zu müssen, wenns doch in der Freiheit des Erwachsenwerdens so heiße Käfer gab.“
„Schornie, komm mal auf den Punkt“ wurde ich von Horschti unterbrochen.
„Nun, allle die da hüpften, sangen, sprangen und ihre Faxen machten erinnern mich irgendiwe an deine Gestik und Versuche, die Standlage der Hühe zu erforschen!“
Es war nix Spektakuläres, aber eben doch eine Erinnerung an Zeiten, die nicht nur von kommunistischer Kulturrevolution geprägt waren, sondern auch vom Stachl des Erwachsenwerdens, bei uns Raupenbubis, der scheinbar und wie von Insektengeisterhand zum Leben erweckt wurden ist.
Wieder zurück zum Tagesgeschehen.
Ich hasse das, wenn man so arg aus seinen verschleiert, dahinschmelzenden Zurückdasein gerissen wird.
Das Jetzt und Hier!
Also gab ich nach und stellte die Frage aller Fragen, wo ich merkte, dass Horscht die Antworten schon auf der Zunge lagen.
„Ähm, wie schaut sie nun aus, unsere Zukunft?“
Wieder diese beschissenen GleichJetztRuhe, die, wo die LEISE soooo laut sein kann.
„ Ach Schornie, unsere Welt verändert sich. Die Raupen von damals sind nicht mehr die bunten, lsutig im Winde schwebenden Flatterdinger von morgen geworden, sondern tänzeln aggressiv als Totenkopffalter durch die Gegend. Unsere prächtig grünen Salatblattplantagen werden jetzt von den Großbeinigen mit so komisch weißlichen Dingen bespritzt, so dass wir nach dem genüsslichem Verzehr rumzappeln, als wenn wir gegen eine elektrische Insektenschutzlampe geflogen wären, überall is es sauheiß und die kühlenden, sooo köstlichen Emotionskullern, welche am morgendlichen Grün kleben, sind auch nich mehr da. Was soll ich noch weiter dazu erzählen? Stundenlange Erörterungen von denen, die wir postsozialistisch zu unseren Volksführern gewählt haben, nerven nur noch mit inhaltslosen Parolen, mit Lügen gespickten Versprechungen und leeren Diskussionen. Es werden Institute gegründet, dies sind solch Termitenbauten, wo irgendwelche schlauen Kakerlaken in Wahrheit drinsitzen, die im Zuge der Evolution gelernt haben, wie Termiten auszusehen, nix weiterzubringen, trotzdem bergeweise frisches Grün vor sich hingelegt bekommen, um fettgefressen unsere Dummheit zu belächeln. In diesen abgeschotteten Bauten, fast schon Burgen, uneindringbar und saufest gegossen, sitzen sie da, fressen die knackigsten Blätter und streiten über Probleme, welche erkennbar und voraussehbar waren, keiner aber wahrnehmen wollte. Und nicht das du denkst, es geht um Lösungen, nein, es geht darum warum ist ein Problem eigentlich ein Problem?!
Aber liebster Raupenmutant, der welche durch seine Farben auffallen wird, der, welcher durch seine nicht genormten Flugmanöver die Lüfte und den Horizont zerschneiden wird, der, welcher durch den Schlag seiner Flügel die Melodie des Lebens aus Schwingungen zur Musik vervollkommen wird, du wirst das Leben neu erfinden, die Zukunft gestalten und nicht wie ich, als little Libelle namens Hooooooorst ( da war es wieder, das Kölsche an diesem Namen) durch Nichtstun, außer Meckern, einem tristlosen Dasein frönen.“
Geehrt war kein Ausdruck und der Mut, mal die Luft nicht durch die Turbostigmas einzusaugen, sondern die Verdauungsdämpfe durch die Stigmas nach außen zu tragen, lies nicht nur die Umwelt erstarren, die Luftverschmutzung steigen, sondern hinterließ eine mutige und aussagekräftige Note.
„Ja, so kann es nicht weitergehen Horscht. Ich hab mich nicht umsonst aus dieser Presswurschthülle gekämpft. Schmetterling sein heißt ja nicht tausende Blüten zu begatten, auch wenns, das geb ich zu, ein ziemlich prickelndes Unterfangen wäre, ENTFALTUNG bedeutet ja schließlich auch, dass man aus dem Eingefaltetsein heraustritt. Einfalt war gestern, heut wird es Vielfaltigkeit und dies geht scheinbar nur, wenn mit Kreativität, Intuition, Ideen, Mut und Herzblut verzückende Transformation erfolgen kann. Leben is Veränderung und die erste Etappe habe ich erfolgreich absolviert. Mensch Horschti und genau nach dieser meiner Heldentat treff ich dich. SAUGEIL………!
Ich sah sie, auch wenn er sie verbergen wollt, so mit allerlei Rumgezappele, Rumgewische und in den Himmel geglotze.
Auch dies ist Berührung, selbst wenn diese nix mit Haptik und anderen komischen Begriffen zu tun hat.
„Ab, schwirren wir in die abendlich, sommerlich empfindende Abendstimmung. Sacken wir uns paar Leutchtkäfermädels an und zeigen den da oben, dass nicht nur er leuchten kann….. der Wichser, denn nur er allein könnst ja och nich, wenn er nicht den Klaraballon hinter sich hätte. Die Welt ist groß und manchmal zu klein für uns, aber heute wird sie unendlich werden.“
Horschti schaute, wischte sich enthüllend und mutig die Kullern ab, welche unter den Fühlern lagerten, sich Richtung Nase und Emotionsgrotte namens Mund aufmachten, zischte kräftig mit seinen Flatterdingern und auf gings ins WE!“
Machen wir uns auf…….let´s go !
WE vorbei, Beginn des neuen Wochenabenteuers steht im Raum.
Beginnen sollte dieses Event mit einer Knetkäferin, welche auf den sinnlichen Namen: Psychotika hörte, die Schornie die Wirbel, Stigma´s, bunten Flügelschen und alles was da hängt, bammelt und dran is, wieder in die richtige Position rücken sollte.
Es is und war wirklich unglaublich.
Schornie lag auf so nem Baumrindenbrett, auf´n Bauch, sollte abartige und nicht insektenkoforme Leistungsübungen machen, was so gar nicht möglich war.
Angeblich immer unter der Prämisse, dass dies den Verspannungen Einhalt gebieten, helfen und die bösen Geister vertreiben sollte.
Naja, so quälte sich der Nöckerling herum. Bauch einziehen, dabei die Brust herausstrecken, die Schulterblätter nach hinten und in Richtung Arsch schieben, den Kopf heben und die Ärmschen auch.
Nun versuche sich mal einer dies alles vorzustellen und es nachzumachen.
Schier unmöglich, dieses Unterfangen.
Nach schmerzverzehrenden und gefühlten Stunden ging´s dann raus, aus der Hölle.
Rein ins tägliche Chaos und Weggefährt gesucht.
Sicher war sich Schornie, dass er es genau dort abgestellt hatte, wo es sich zum jetztigen Zeit seiner Ankunft leider nicht mehr befand.
Blitzschnell und nicht mehr zu verhindern wuchsen ihm melonengroße Dinger auf der Stirn, dann unter den Beinschenachseln, auf´n Rücken und eine Art Schockstarre übermannte ihn.
Das Ding war weg und zwar nicht nur so, sondern wirklich und ganz wech….. einfach nicht mehr da und auffindbar.
Nun wusste der Nöckerling schon, dass es solch Zonen gibt, die dermaßen heilig sind, dass es nicht nur strafbar, sondern fast schon nem Suizid gleich kam, wenn man sich dahin stellte.
Panik…..
Noch mehr Panik…….
Durchgeknallte Verzweiflung gesellte sich hinzu……
Fragen über Fragen…… was mach ich nun?
Horscht anpiepen, ansummen, bimmeln, glöcken, schreien, rufen…. Keine AHNNNNNNUNG!
Das Ding war weg und jegliche Intelligenz gleich mit.
Schornie fiel ein, dass er schon mal so ne Geschichte hatte.
Er nahm sich dann das Apfelding und versuchte nen Diebstahlskontakt zu den grüen Eingreifkäfer herzustellen.
Nun, dies sollte gelingen, aber die Antwort war nicht KlauAustauschdaten, sondern das gesetzeskonforme Verbringen auf einen anderen Platz und dies alles für nen Freundschaftspreis von 300,00 Kichererbsen……!
Der Nöckerling war bedient und die Grünen auch.
Nach einiger Zeit, en bisserl verzweifeltem Rumflieschen, Umgebung nochmals anordnen und durchleuchten fand er heraus, falscher Weg, falscher Standort und das Fortbewegungsmodul stand tatsächlich noch da, wo er es abgestellt hatte.
Puuuuuuuuh!
Schornie musste Horscht anapfeln…….anpupen, anpiepen.
Tut, tut, tut…. Besitzanzeigend wehrte es diesen Klatschtratschversuch ab.
Das gibt’s doch alles gar nicht.
Die Elfe Adi musste ran.
Kein Signal….hatten sich alle verschworen.
Ab ins heimische Hauptquartier und hin zum verzweifelten und körperhaltungsnichtschonenden Ort, um sich zu verausgaben und dabei noch nix zu tun, weil Gedanken einfach doch nicht immer frei sind.
Es wurde später Nachmittag, ein bisserl Kälte zog durch die Ecken, vorbei an Schornie´s Fühlern und hinein in die Beatmungsorgane.
BingBong und schon war der nächste Termin da, einer von denen, welche Schornie liebte.
Sein alter, lang nicht gesehenener Freund Meister Zesch.
Ihr müsst wissen, Meister Zesch war ein Hirschkäfer der ganz alten Generation. Schon vom Leben gezeichnet, aber mit einem so umfangreichen Wissen, einem Benimm, welches wirklich ausgewöhnlich war und einem guten Tröpfle nie abgeneigt.
Philosophiert wurde über Polotik- der außergewöhnlichen Auswüchse, die Großfüßler und ihrem unverfrorenen Größenwahn, die GrasGrünPlantagen und über Kunst.
Was soll man sagen, ein herrlicher Abend, besondere Stunden und heilend……..nicht nur durch die vergorenen Trauben, dem Geiste der in ihnen wohnte und/oder der abführenden Wirkung, denn pinkeln musste Schornie fast im Sekundentakt.
So wurde es der Tag, welcher vorm gedonnerten EsGehtDemEnde zu Tag rumhängt, mit ner leichten Freude auf den Tag, welcher allein schon aus seinem inhaltlichen Gesamtbild das FREI betont und die Bedeutung der Bezeichnung des WOCHENendes schon von vornherein ins Negative rückt.
Schornie flatterte wild umher, irgendwie hatte er heut wohl doch zu viel vom köstlichen Nektar der Morgenfrische geschleckert, die welche sich verzweifelt am Blattwerk festklammert, um eben nicht fressbegierig aufsaugend im Boden zu verenden, denn sei Bäuchlein tat weh.
Ja, Wochenende……. da freut man sich auf diese 2 heiligen Tage, plant wie bekloppt herum, um sie mit Leben und Inhalt zu füllen, um dann drauf zu kommen, dass einem von vornherein schon alles vermiest und verpisst wird, denn es bezeichnet das Ende, der Woche…. nix mit purer Freude.
Egal.
Gestern am Abend, der Blaseballon am Himmel entwickelte sich zu voller Größe. Seine Leuchtkraft zeichnete schon ab, dass die beiden da oben sicher eine leidenschaftliche Nacht verbringen werden, ringsherum kühlte die Stille ab und die Dämmerung wich dem Schwarz der Unendlichkeiten.
Schornie´s Flatterdinger fingen an schwer zu werden und der Tau, die Emotionstropfen vom Treiben da oben, lies sie in ein klumpenartiges Fehlverhalten mutieren.
Zitternd tschiggte er noch eine, um sich dann vor die Verblödungsmattscheibe zu pflanzen.
Hm, auf den Knöppen, die halt nicht die Welt bedeuten, herumgedrückt, um dann bei einer Doku zu landen, welche von Plüschschnurrtieren handelte und deren anmaßenden Großfüßlern.
Innovative, kreative Ideenversprüher standen da stramm, um sich nacked ausziehen zu lassen, krochen wie sein zerteilter Regenwurm nach links und rechts, versuchten irgendeine Körperöffnung bei den Großfüßlern zu finden, um in sie reinzukriechen.
Dort angekommen schleimten sie einen Freudeeinleitungsprozess an die Darmwände, dass ein Spritzpups nicht schneller die Höhle hätte verlassen können.
Naja, die Großfüßler priesen ihre Weisheiten und die damit verbundene Allwissenheit.
Witzig war, der turbanverschönerte Regö, seines Zeichens ein Mistkäfer voll im Leben stehend, mit einigen Termitenbauen am Meer, verschiedenartigsten Fluginsekten und im nen Sack voller Kichererbsen dabei, war nicht mehr da.
Hm, was werden wohl seine innovativ-sozialistisch angehauchten Pflanz- und Insektentanzprojekte machen?
Nix mehr kann man in den ordentlichen Blattwerksammlungen lesen, weder in gestampfter Form, noch in den Weiten des Spinnenverbreitungsnetzes.
Hu, während Schornie dies schreibt, rammelt wieder eine Welle durch seinen Körper, von unten beginnend, nach oben, um wieder Retour ihm gleich zum Leistungssportler werden zu lassen.
Sprintflug auf das Gerät, was alles schluckt was raus muss und nicht mehr gebraucht wird.
Heulodri, blitzartiges Verschwinden aus den Räumlichkeiten des Falschsitzen´s, dort wo Ameisen und andere Stammesmitglieder die Vermehrung des Ameisenbruttosozialproduktes vorbereiten und umsetzen, hinein in einer untergeordnete Geruchsoase.
Weh leidig, Stigma´s nicht optimal ausnützend, torkelte Schornie in diese Richtung….Flugunfähigkeit nicht nur vortäuschend, sondern krampfhaft verhindernd.
Nun, wie soll man auch aufgepumpt und echt überdehnt die Flatterdinger ausbreiten, wenn genau am Höhepunkt des Darstellens, der nächste Bauchwehschub einsetzt. Probiert mal…..
Neuer Tag, neues Glück… so heißt es ja.
Die Beinschen lassen sich wieder so irgendwie bewegen, die Krampfeshaltungen schauen nicht mehr nach nem gedoopten Mistkugelroller aus und die Flieschbewegungen nehmen wieder harmonische Konturen in der Luft an.
So flattert der Nöckerling todesmutig und voller Tatendrang wieder über die geblümten Wiesen, holt sich da mal ne Prise Luststaub und dort mal ein Tröpfschen Emotionssaft, denn am Morgen ist dieser wirklich am Köstlichsten.
Auf seinem Weg entdeckt er immer wieder Neues.
Ein kräftiges Rot, wachsend über einem stachligen Grün, erweckt seine Neugier.
Der würzige Geruch, der ihm um die Nase weht, der seine Stigma´s füllt, erinnert ihn an längst vergangene Tage.
Immer zur Weihnachtszeit haben seine NöckerlingEllie´s diesen Duft im gesamten Raum verteilt.
Zu diesem gesellte sich dann auch das feine Aroma von gebratenen Apfel (nich die Dinger, welche bimmeln und piepsen….. bei der heutigen Generation und Jugend muss man es dazu schreiben), einem schlampig der hergelaufenen Stängel namens Beifuß und ein Viesch, welches vollgestopft mit diesen Zutaten am Ende so schwer im Bauch lag, dass ein Abheben schier unmöglich war.
Nach seiner Verpuppungsphase entwickelte Schornie ein wahren IchMussdasBesserKönnenWahn und probierte sämtlcies Durcheinander aus.
„ und hatte er erfolgt“ kam auf einmal die Frage aus dem Hintergrund.
Horscht war da und Schornie hatte den Eindruck, dass er entweder erdenken konnte oder abhören oder ganz einfach der Nöckerling alt wurde, nicht mehr bemerkte, wenn er laut dachte.
„Hei Horschti, du scheinst ja mein ständiger Wegbegleiter zu werden… schön!“
Beide schienen den Versuch einer Beknuddelung vorzuhaben, ohne jedoch diese auszuführen und trotzdem voller vorsichtiger Freude.
„ja Schornie, das Rot ist wirklich extravagant und schön, fast schon einzigartig für diese Jahreszeit und das fette Grün, welches sich darunter gen Himmel bewegt, ist der leckere Rosmarin.“
Auch Hoscht fielen gleich einige Geschichten dazu ein, welche ich euch aber ersparen möchte, denn Schornie´s vollgestopfte und einmalig schmeckende FaszinationsEnte sollte ja im Vordergrund dieser Geschichte stehen.
Sollte….. denn das Rot wurde zum Liebessaft definiert, zum geschmacklichen Evolutionsbeginn, wenn man von der Traube zum göttlichen Heilungssaft fortschreitet.
Dies Rot leuchte in dem herunter geworfenen Schein von Klara derart verrückt und fast schon unnatürlich, dass einem tausend Sachen, Dinge und Geschichten dazu einfallen könnten.
Politisch:
Was die ROTEN Großfüßler wieder mal für Kiechererbsen ausgeben, um ihre komischen, unnötigen und vorgschwindelten Wahlveranstaltungs- und WirVerarschenEuchSowiesoWiederPlakate kosten.
Religiös:
Wasser wird gepredigt und Wein gesoffen.
Wirtschaftlich:
Red Bull
Traumatisiert:
Kill Bill
Kulturell:
Die rote Zora
Musikalisch:
Purple Rain….. gut, passt nicht wirklich, aber ist ein soooo geiler Song.
Zweiter Versuch…. Knallrotes Gummiboot
Erotisch:
Schornie wurde rot, denn was ihm da alles einfiel, einfallen würde…. Es sprengte hier den Rahmen.
Er liebt diese zarte Versuchung, seit es….. hihi, nicht Schoki gibt, sondern … auch nicht dies Schuppenschleimviesch, was immer den Appel frisst, sondern diese Gottesanbeterin, welche alle einfach um den Verstand beraubt.
Ja… rot und die Liebe, dieser Zusammenhang wurde nicht von Schornie ganz direkt aufgestellt, aber wenn´s diesen noch nicht gäbe, der Nöckerling würde der Erste sein… könnt ihr glauben.
Natur:
Mohnblumen…. Also eines muss der Flatterflügler sagen, gleich nach den geklatschten Rotblütlern, kommt die genialeinfache Sonnenanbeterin.
„Was ist mit Rosen?“ fragte die Stimme aus dem Hintergrund.
„Horscht, och nich schlecht, aber eben altersbedingt nicht ganz gugendkonform, erklärbar mit geil!“
Umwelt:
Oh je und die Flüsse färben sich rot.
Überall tote Klitschdinger, verpestete Landschaften, sauteure rote Erde, welche die Großfüßler auch für ihre bescheuerten Äppel brauchen.
Naja, eigentlich wollte euch Schornie nur mal en Denkansatz bieten, dann merkte er, die Dinger, welche doch sooooo unnötig sind, die einen am Morgen fast zum Auskotzen der eigenen Innereien bringen, die, welche geisterumnachten abhängig machen, die, welche im ausgestossenem Zustand sich tangoartig mit dem Duft des Bohnenheißgetränkes verbinden, um dann einen unanständigen lateinamerikanischen Tanz vollführen, wenn Schornie´s Äuglein noch vom verschmissenen Kies, des bescheuerten Abendmännschen verstopft sind…… ja die sind auch rot, jedenfalls das, was sie umgibt.
Rot ist schon Einiges, auch meist die Vorschiftssteher, welche Schornie im Geschwindigkeistwahn immer stoppen wollen.
Auf geht’s in die Kiste und nach Haus geschwuppst.
Flatterdinger angeschmissen, angesurrt, Horschti nur ein kurzes „Bis Morschen“ zugerufen und abgepfiffen.
Wieder da bin.
Kalt war´s heut morgen und der oben beschriebene Tanz, erfolgte so intensiv, dass es einem richtig heiß werden konnte und dies nicht nur, weil´s das Bohnenheißgetränk war, sondern weil der TschigSmog und der gasförmige Zustand des Geschmackes eben dieses, so eng umschlungen den Tag begannen.
Ein Hauch von Nichts lag auf dem grünen Zottelstrunk, den Schornie gestern beschrieben hatte.
Wer weis, vielleicht ist es ja das abgelegte Verwirrungsstück von Klara, also sie zu ihrem Geliebten, den nächtlichen Blaseballon am Himmel, aufgestiegen ist.
Irre Gedanken schossen gestern Nacht durch des Nöckerlings Kopp.
Schlafen wurde so bedeutungslosen Nebensache und umso mehr an diesen ganzen Großfüßlermist dachte, desto munterer wurde er.
In solch Momenten passiert dann immer wieder etwas ganz Eigenartiges.
Wie von selbst bewegen sich seine Beinschen, von ganz allein geben sie die Richtung vor, das Kühlaufbewahrungsaggregat suggeriert ihm ewige Jugend und der Drang wird so unermesslich groß, dass es einfach kein zurück mehr gibt.
Hin zu diesem Teil, den Verschließungsmechanismus aufgerissen, die Kühlaggregatwolke empfangen, die Sichtdinger auf Schornie´s Nase gereinigt und dann endlich und ohne nachzudenken, am Inhalt vergangen und dies 4 mal.
Gott oder wer auch immer, ist dafür verantwortlich, denn der Speckring um Schornie`s Hüften nimmt auch langsam Dimensionen an, welche die nächste Stufe zum Bauchtanzprofitrainer ermöglicht.
Was waren das für Gedanken, welche diesen Drogen ähnlichen Zustand hervorgerufen hatten?
Es waren die bläulich schimmernden Waldkäfer, welche zwar da sind und immer gegen alle wettern, die in ihrem Gebiet durchwandern oder sich heimisch fühlen und auf der anderen Seite nur deshalb da sind, weil eben die anderen Insekten auch da sind.
Ist schon ne komische Logik und keiner hat sie bisher erkannt, denn der passende Umkehrschluß, wenn die anderen nicht da wären, wären die bläulich schimmernden Waldflitzer zwar da, aber so, dass wir sie wahrscheinlich gar nicht bemerken würden, wenn nicht ab und an Klara´s Güte ihren Panzer zum glänzen bringen würde.
Dann gibt’s da die bisserl größeren Insektenhaufen.
Die suchen sich einfach irgendeine Waldregion oder knackig frische Salatplantage raus und meinen, diese gehöre nun ihnen.
Dann rammeln sie mit minimalistischen Einsatz dort hin, vergiften die Natur und die dort lebenden Insekten und wie so ein SchuppenSchleichWurm zucken ihre Pupillen, strömen komische Wellen und alle glauben an Freiheit und Demokratie.
Wahnsinn, da schmeißen sie Mistkugeln, flieschen wie die Depperten mit ihren Libellen, Hornissen, Mücken und so was für Zeusch darum und falten alles aufs Minimalste zusammen, ohne das überhaupt noch irgendeiner einen Überblick hat.
Die ganzen kleinen Würmschen, die Räuplein, die Larven …. alles wird platt gemacht und der Rest unserer Gattungen?
Schaut nicht zu, sondern weg.
Eine Königin, dick und fett sitzt sie in ihrem Ameisenbau und erzählt von Freude, Glückseeligkeit und immer währenden Frieden. Ein komischer Vertrauter von ihr, der, welcher immer sabbert und die Spucke aus dem…was weiß ich… rausläuft erzählt im selben Augenblick, wir sollen alle Blätter sammeln, Grashalme horten, Emotionskullern am morgen vom Blattwerk pflücken und diese gut verstecken, denn wir könnten sie vielleicht mal gebrauchen. Schaut so eine friedliche Naturoase aus?!
Dem Nöckerling wird es kalt, denn der Herbst schickt schon seine Boten, mitten in der Nacht.
Zusammengefaltet, zitternd und en bisserl feucht sind seine FlieschUtensilien und die Tschigg schmeckt och nich so, wie sie sollte.
Es muss doch was Positives geben, irgendeine Kleinigkeit, welche Schornie doch noch in die Arme der, übern Zaun hopsenden Springmäuse treibt.
Er will den rumgeschmissenen Kies, ihr wisst doch, von dem der jeden Abend da steht und all seinen Mist durch die Gegend schmeißt, damit wir endlich Ruhe geben, unbedingt in seinen Äuglein spüren.
Irgendwas……… schreit Schornie gedanklich in die Finsternis der Nacht.
Ein seichtes Zisch rutscht an ihm vorbei.
Es ist so nahe, dass er wenn er es nicht gehört hätte, hätte er es spüren können.
Wo ist es hin, das fliegende Hoffnungsschimmerlein?
Geduckt, geäugt, geschaut, gesucht…. wieder dieses Gefühl, als wenn die Nacht ihren Atem auf Schornie´s Haut legen möchte, um in sanft ins Traumland zu begleiten.
Daaaaaaaaaaaaaaaaaaa….. gleich neben ihm.
Fips, eine kleine süße Fledermaus.
Unglaublich, sie kam Schornie so nah, dass er die Weichheit ihres Kleides spüren konnte und die Bewegung der Lüfte, welche sie beim Flattern entfachte, streichelte seine Wangen.
Es ist schon verrückt, mit welchen Assoziationen man Fledermäuse verbindet.
Da tropft schon mal das Blut noch aus den Mäulern und meist hängen sie festgeklammert an den Hälsen ihrer weiblichen Opfer, um sich in ihnen zu verbeißen.
Der Nöckerling muss lächeln.
Meist sind die käseweiß, blass, hübsch, schlank und zieren sich, wenn´s dann zuschlagen.
Da fragt sich Schornie schon, warum wohl Fledervampire keine doch en bisserl propperen Großfüßlerdamen ins Visier nimmt. Da gab´s mal so einen Pinselklecksler, ziemlich berühmt war er bei den Wiesen-Wald- und Flurzerlatschern, der malte diese Körperformen sooooo gern, dass es ein richtiger Hype wurde. Prall und rund mussten sie sein.
Naja, es gibt auch in Schornie´s Welt solch tralle Lustkullern, welche schlank so gar nicht gut ausschauen würden. (Mist- und Hirschkäfer zum Bleistift und ….Haha…. MOTSCHEKÜBSCHEN)
Ja, damit zurück zum hängenden Getier und was wir damit verbinden.
Da fällt ihm die innig, tiefe Liebe ein, welche filmisch und damals wirklich wunderschön umgesetzt wurde in: Bram Stokers Dracula oder eben auch Tanz der Vampire.
Des Nöckerlings Flügschen begannen zu zittern, bei letzteren Film.
So viele Szenen erwachten, mit einem Flügelschlag von Fips, zum Leben.
Aus unendlicher Liebe sterben zu wollen, weil das Dasein ohne sie tiefste Düsterheit und verharren in lebloser Starre bedeutet hätte.
So weit zu gehen, dass man sich in die Unsterblichkeit begibt, nur um ihr nahe zu sein und dabei das NIchtSterben die viel größere Qual des Lebensleiden werden wird…..unfassbar.
Das ist die eine Seite der Medaille, dann kam die andere dazu.
Sie im Brunnen, aneinander gekuschelt um im morgendlichen Schein der Sonne, den uns doch so wärmenden Strahlen, der lieblichen Energie und Melodie des Aufwachens unseres Lebens, gemeinsam zu verbrennen…..schluchtz….Buuuuu…. das war schon schwerer Tobak für Schornie und dies alles, wo sie sich doch eben erst gefunden hatten.
Auf der Suche nach Liebe, in den Unendlichkeiten des ImmerDaseinMüssen, vorbei an perversen Zeitlosigkeiten und noch schlimmeren Daseinsberechtigungen, ohne die Innigkeit der Zweisamkeit zu finden, um dann tief in sich verbunden, den Tod als Erlösung zu empfinden.
Da is nix negatives oder depressives dabei, nur wahre Tiefe und Bedeutung.
Ja, Fips war weitergeflogen und machte sich bestimmt auf den Weg, eine flauschig-kuschlige Nächtigungsmöglichkeit zu finden oder halt einen TagesPennPunkt.
Naja, ein paar Wochen als Nöckerling auf der Welt und schon sooooo viele Eindrücke gesammelt.
Irre, was die Welt so bietet.
Der Flug ging weiter, hinein in bunte Wiesen, en bisserl Pennpause gemacht auf knackig leuchtenden Sonnenblumen, vorbei am klatschende Rotblütlern und hinein in den Wald.
Von Horschti war die letzten Tage keine Spur zu erahnen, auch nicht, wo er zur Zeit gerade seine Loopings vollführt oder welche frischmundende Beute so im Sturzflug von ihm vernascht wurde.
Rein gings ins kühlende Grün.
Die Wälder speichern die Emotionsfeuchte des Morgens und geben sie nur langsam ab, wer würde dies nicht tun, bei so viel Liebesbenetzung der Sinne und Oberflächen.
Hui, gerade dran vorbeigehuscht.
Ein zartes Kleid von graziler Schönheit spannte sich zwischen 2 Ästen.
Es wiegte sich mit seiner bizarren Form im Wind.
Scheinbar wollte es jeden streichelnd einhüllen.
Zart und unbeschwert, scheinbar leicht verletzbar schmiegt es sich an die aufsteigende Temperatur.
Jeder Takt, welcher die Melodie des Waldes vollführte, ihr werdet es kennen, denn dieses Rauschen im Wald, es ist ein Geräusch, dass in einem lebt und es bleibt für alle Zeit unverwechselbar, gab dem Schleier eine Bewegung, welche dem Tanzenden in Schwanensee die Show gestohlen hätte… so schon war es.
Mitten drin…… Frida, die Spinne.
Frida saß allein, wartend auf den nächsten Gast und sang….. sie wippte im Takt der Engelswogen, welche ihr Netz verwob.
Sie sang von Traurigkeit, weil sie sich so sehr einen Freund wünschte, eine Kumpeline ein Viesch, was einfach für sie da ist und sie verstand.
Die Natur hatte anderes für sie bestimmt.
Hört euch den angehängten Song an…… begebt euch in den Wald der Bilder und ihr werdet Frida verstehen.
Einem Musical gleich stimmen sie alle, Frida und selbst die, die sie besuchen wollten, gefangen im Netz, dieses Lied an, denn auch wenn sie gleich das Zeitliche segnen werden, ist es schaurig schön und das Verzehren nach diesen Partner, hat alle schon einmal getroffen.
So wackelt und zappelte es im Netz derer, die so viele Opfer bei sich hatte und keiner zum Freund wurde.
Song vorbei…….
Schornie zu Frida: „ He du, mit den 4 Glupschern und den unerotisch behaarte Beenen, was macht dich so sehr traurig, denn ganz ehrlich, hast doch in deinem Vernebelungsgarn genügend hängen, die sofort tauschen würden…. Ihre Position?!“
Erstaunt schaute Frida zu Schornie. Ein wenig verwirrt, weil bisher keiner wirklich mehr dazu kam, ihr irgendwelche Fragen zu stellen, starrte sie ihn an.
Boarrrrrr, is ein ziemlicher Grusel, wenn dich 4 Augen und alle auf einen Kopp angewachsen, anschauen.
„Magst nicht näher zu mir kommen?“ fragte die Stelzbeinige den Nöckerling.
Die Gier und das eingetriebene NaturFressMuss schien über sie zu siegen.
Schornei: „ Nö, nö…belassen wir es vorerst bei unserem natürlichen Abstand“
Eines hatte Schornie in seinem kurzen Dasein als Schmetterling schon gelernt, manchmal ist es besser, alles von allen Seiten zu betrachten, nicht gleich sein Herz und seine Seele zu öffnen, sonst kann es fix passieren, dass man vorverdaut an einem so klebrigglibbrigen Faden hängt.
„Wie heißt du, du flattriger Lüftdüser?“
„Schornie…. der Nöckerling“
„Du musst ein bisserl lauter sprechen oder näher heranrücken, denn ich hab zwar gute Äuglein (sie zwinkerte dabei) und super Reflexe, aber eben kein so gutes Gehöre.“
„Ich bin Schornie…. der Nöckerling. Nöckerling, weil mein Bruder Inot nie das Wort Schmetterling aussprechen konnte, als er noch lebte“
„Nöckerling? Klingt süß….. Schornie. Sag mal, hast du keine Angst vor mir?“ fragte Frida.
„Neee, weil du machst ja keinen Hehl aus dem, wie du lebst. Jemanden einschätzen zu können, auch wenn er Fressbegierden in sich trägt, mit ihm ist einfacher umzugehen, wie die fiesen Arschkriechermaden, die vorgeben hilf- und wehrlos zu sein, um sich heimlich bei dir einzunisten und dich seelentief aussaugen zu wollen. Meist merkt man dies dann erst, wenn´s zu spät is!“
Für Frida schien dies fast ein Kompliment zu sein, denn sie grinste von einem Augenpaar zum anderen.
„Mal abgesehen davon, dass ich noch nicht weiß, ob deine Stimme (Song) oder dein Gewobenes himmlisch vollendeter ist. „
Na dies war für Frida scheinbar der Beginn, einer ziemlich unnatürlichen Freundschaft.
Naja, im Grunde auch klar, denn die Meisten derer, die bei ihr zu landen versuchten, waren am Ende nur noch eine Chitinhülle, welche man nicht mal mehr zum Abfüllen von Popcorn hätte verwenden können.
Nun musste auch Schornie schmunzeln, denn aus vorgesorgter Abscheu, teilweise Unwissenheit und auch wirklichen Schiss, wurde nur eine feste Knetkugel, die hätte jeder Zeit sein Hinterteil verlassen können, ohne eben alles zu bespritzen.
Nein im Ernst (ist nicht ein einer Freund, welcher so heißt, sondern beschreibt den ERNST der Lage), Schornie wackelte hin und her, war gespannt, was aus dieser Begegnung alles entstehen würde und die, welche da irgendwie drinne hockten, wurde doch zur Nebensache. Schornie wollte Frida kennenlernen, ohne Wenn und Aber, ohne Angst und Hintergedanken.
Die Neugier überrannte den Nöckerling, denn was wusste er über Frida und ihre Gattungspartner, wie ihrer Eidesgenossen…… NICHTS; NIX; NADA!
Wenn auch eure Neugier geweckt, dann geht’s weiter……
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