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Ein bisschen und mehr

  • Autorenbild: Admin
    Admin
  • 23. Feb. 2016
  • 4 Min. Lesezeit

Ein bisschen und mehr

Ja, wie gestern schon beschrieben, renn ich nun mit gebrochenen und eingegipsten Armen durch die Welt, schreie wie ein Bekloppter, breite mein Arme aus und versuch abzuheben.

Die Gedanken sind frei, sollte mein Motto sein und helfen, mich von warmen Aufwinden getragen, in die Lüfte abzuheben.

Schauen wir mal….

Immer wieder überrascht mich das Leben, mein Leben.

So gehört, seit nun mehr doch 14 Jahren, Hexe zu mir dazu.

Hexe ist eine Mischlingshündin.

Lustig ist, sie ist eine Kreuzung von Chiwawa und Husky. Im Grunde hat sie nur die riesigen Fledermausohren vom kleinen Zwerg, sonst nix.

Große und dunkle Kulleraugen beobachten immer ganz gespannt, was um sie passiert.

Leicht getrübt sind ihre Pupillen. Immer wenn sie ins träumerische Nirvana abgleitet, die Atmung scheinbar für Stunden aussetzt, bekomm ich nen halben Schockzustand, weil ich denke, sie kommt nicht zurück.

Es ist irre, wie sehr sich doch so ein Fellknäuel in die Familienstrukturen integriert.

Von einer damaligen Freundin der Freund, zu ihm gehörte sie. Er bat mich, auf sie aufzupassen, weil er ein Fußballspiel hatte. Ihr müsst wissen, als Hobby stand er auf dem Rasen und wollte immer seinen Fanclub mit Torergüssen befreuen.

Klar machte ich dies, aber als er danach nicht vom Platz kam, wir ihn nicht erreichten, wurde es mir anders, denn niemals hätte er seinen Hund allein gelassen.

40 Jahre alt war er und kurz vor seinem Stürmerzenit.

Wie sich später heraus stellen sollte, also 6 Stunden später, um genau zu sein, erlitt er beim Spiel ein Herzinfarkt und starb noch auf dem Feld. Es ist nicht zu fassen, was so passieren kann.

Ins Tierheim geben war keine Option und so sollte Hexe unser Leben ergänzen.

Sie ist so süß, mein Püppi.

Wenn sie halbblind durch die Gegend starkselt, bellt wie ein heißhungriger Wolf, ihr Schwanz wedelt, als wenn sie abheben will und dann das sooooo weiche Fell.

Wenn ich mich in mein Sofa oder Bettschen kuschle, jetzt wird sicher von Einigen ein fruchtbarer Aufschrei folgen, dann kuschelt sie sich in Löffelschenstellung an mich und wir verzaubern uns durch sanftes Hauchen, manchmal angenehm sanft und manchmal stinkig nach vollendeter Verwesung.

Egal ob nass oder trocken, sie gehört dazu und ihre Pupse auch.

Am Liebsten graule ich sie an den Füssen. Genau dort, wo man zwischen die Ballen gelangt. Es fühlt sich weich an und irgendwie so wohlig warm. Ich glaube wirklich, sie liebt meiner derartigen Liebesbezeugungen.

Ja, meine Hexe… kein Besenstiel hat sie, aber nen Propeller, welcher am Ende doch ein Schwanz geworden ist.

Fee, das Pferd.

Ein geflecktes, vierbeiniges Etwas, mit neugierigen Ohren, einer zuckersüßen, weichen und warmen Nase, einer verfilzten Mähne und immer voller Schlamm.

Man kann sie pflegen, bürsten, waschen, kämmen und striegeln, kaum fertig wird geschaut, wo ist das nächste Schlammloch, steht dort noch ein bisserl Wasser drin und ist die Kuhle tief genug, um sich ganz genüsslich, im Zeitraffer, voller Inbrunst darin zu wälzen.

Es bereitet ihr sichtbares Vergnügen. Der Dreck muss richtig schön in den Haaren hängen, die Plärre vom Schlammloch ihr Fell herunterlaufen und die Äuglein halb zu gepikt, erst dann denkt sie wahrscheinlich mal über eine Pause nach.

Sie ist ne ausgesprochenen Schlampe.

Immer nahm ich an, dank Winnetou und Konsorten, dass Pferde auf Pfiff, Zuruf und wildem, hektischen Winken reagieren würden, dass unser Freund immer bereit steht, wenn wir ihn brauchen oder eben auch nicht.

Ziemlicher Trugschluss und die Erkenntnis, dass mich Karl May höchstpersönlich über Jahre meines Lebens verarscht hat, sollte folgen.

Ich steh am Zaun, an der Koppel, schreie, pläge, winke, jodele fast, flüstere leise Zärtlichkeiten, reiße Gras ab, ganz frisch gewachsenes, damit sie glücklich in das knackige Grün beißen kann, winke wieder und lass mein Hauchen eines wunderschön, erotisch sinnlichen Wortes namens FEEEEEE auf den seichten Wind zu ihren Öhrlein tragen.

NICHTS, NULL, NADA; NIENTE…. es interessierte sie wie die letzte Wasserstandsmeldung der Donau, nämlich gar nicht.

Nicht mal zu mir geschaut hat sie, obwohl ich mich so zum Klops und Idioten gemacht habe.

Rumgesprungen wie Rumpelstielzchen ums Feuer oder wie der Penner hieß, zärtliche erotische Bewegungsabläufe einstudiert, es half nix.

Auch nicht die extra mitgenommenen Bananenchips.

Ja, man muss zu seinen Tieren eine emotionale Beziehung aufbauen, wurde ich später fachmännisch aufgeklärt… nur wie, wenn sie es nicht mal für nötig hält, mir ihre geschätzte Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.

So stand ich, halb erfroren, mit klappernden Skelett, ohne Handschutzgestricktem da.

Immer noch hielt ich ziemlich verkrampft das saftig grüne Gras in den Eisklumpen, welche vor meiner Expedition noch meine Hände waren, da und dachte mir so, ist ja fast wie im wahren Leben.

Alle sollen, alle wollen, alle können und wenn man sagt HOPP, kennt einen keiner mehr.

Also erarbeite ich eine emotional- tiefgründige Leitlinie für meine Fee und mich.

Ein Zauberstab wäre einfacher, denk ich mir so und außerdem, wenn sie ihn hätte, sie hat ja schon den bezaubernden Namen FEEEEEE, dann könnt ich mir was von ihr wünschen und wie ich so darüber wiederum nachdenke, stell ich voller Entsetzen fest, ich würde mir ganz sicher nicht als Erstes die emotionale Beziehung wünschen, sondern, dass ich mir immer was wünschen kann. Nichts mit dem Scheiß: „ Du hast 3 Wünsche frei und jeder wünscht sich wirklich nur 3 Sachen. Habe mich schon als kleiner Bub immer gefragt: Warum wünschen die sich nicht, dass sie sich immer was wünschen können?!

Tscha und so bin ich ein Geouteter.

Nichts mit emotionaler Tiefe, mit dem tiefen Wunsch, unsere Wurzeln, Seelen und Herzen zu verbinden, sondern einfach und banal nur ein egoistischer Selbstverwirklicher.

Nur stellt sich die nächste Frage, wenn ich dies nicht so sehen würde, dann würde ich doch halberfroren an irgendeiner Koppel im Tullner Feld liegen, keine Sau würde sich an mich erinnern, geschweige denn, mich erkennen und wahrscheinlich würde ich in den unendlichen Weiten des Unbekannten, als NICHTERKANNTER undefinierbarer Fall der Justizgeschichte, eingehen.

Ja, ja…. die FEEE!

Also doch wieder zu den Menschen oder?! Naja oder wie mein chinesische Reisenbauerin.....ausharren, hoffen und rumhocken...wenigstens in einem wunderschönem Garten, nämlich meiner....also her mit dem Sommer!


 
 
 

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