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Es ist Nacht

  • Autorenbild: Admin
    Admin
  • 22. Feb. 2016
  • 5 Min. Lesezeit

Es ist Nacht.

Eine leichte Brise haucht den Sinn des Tages weg und lässt mich in einer Stille verharren, die mir Müdigkeit schenkt. Der taumelig schwammige Zustand schuppst mich in nebulöse Regionen meines Inneren.

Am nächtlichen Himmel ziehen sie an mir vorüber, die Gedanken des Tages, wie ein Schwarzweißfilm. Zuckende Bilder mit Streifen durchzogen, manchmal unwahr scharf und ein anderes Mal wahr und voller Unschärfe.

Es ist kein ruckartiges Bewegen, eher ein sanftes Vorführen.

Die beiden Farben erlauben es sich, ihre Vielfalt mir zu präsentieren. Noch nie dagewesene Grautöne verschmelzen in einem berauschenden Weiß, verändern sich zu ein Schwarz, in Tiefe und Kraft kaum zu malen und verschwimmen in einem grellen Licht, welches sich genau dann in Position bringt, wenn man seinen Gedanken hinterherrennt.

Flimmern ist immer dann zu bemerken, wenn die Rester eines Gedankenschwadens prall mit Inhalten gefüllt ist.

Ich versink in mich, die Tschigg qualmt so dahin, der Rest des ehemals so kräftigen Geschmacks zerfällt in Übrigkeit und landet auf meiner Hose, ich sehe es aber es ist mir egal….

Ich denk nach……

Wisst, es sind komische Gedanken, welche mich manchmal bewegen.

Mein Herz ist sooooo groß und es gibt Momente, da glaube ich, dass ich den gesamten Schmerz der Menschheit aufgebürdet bekommen habe. Es trifft mich nicht nur was da draußen passiert, in der Kälte, es zerreißt mich wirklich.

Tausende Splitter von Gesehenen, von Erlebten, von Folgenden und von Erfahrenen bohren sich in meine Seele und mein Herz. Langsam dringen sie ein und genau in der Geschwindigkeit, wie sich die Dinge weiterentwickeln geht’s tiefer und tiefer. Sie drehen sich, um die Richtung zu ändern, sie ändern die Richtung und der Schmerz scheint unerträglich zu werden.

Kein einziger Bluttropfen zeugt davon und kein Spur verrät den Wahnsinn und mein lautloser Schrei verhallt im nächtlichen Nichts.

Ich steh an den Klippen der Gleichgültigkeit und schau auf die Wogen der Gelassenheit.

Sie schaukeln sich hoch zu einem mächtigen Ungetüm namens Anonymität.

Das sprudelnde Etwas lässt Riesenwellen entstehen. Sie krachen mit gebündelter Energie an Ignoranz und Arroganz, um die Wellen ins unermessliche zu steigern.

Nagen werden sie an dem „Fels“.

„Verdammt noch mal, das Meer ist blau“ dies war mein Aufschrei in einen meiner Texte, nur niemand hatte es verstanden.

Es ist blau oder rot oder grün oder gelb oder schwarz oder alles zusammen, egal und ich kann nicht mehr diese Last tragen, weil sie mich zerfrisst. Sie zerstört ganz langsam den Glauben an die Menschen, an die Welt und an meinen ganz eigenen Glauben, meine ganz eigene Welt.

Sicher, wenn meine Zeilen gelesen werden, wird die eindeutige Diagnose… schwere Despression… sein. Jeder Forscher, welcher sich mit Geistesstörungen und Krankheiten befasst, wird mich wahrscheinlich sofort unter schwerste Tabletten stellen und die nächste Elektroschocktherapie wäre mir sicher. In eine Zwangsjacke eingepresst würde mir dann die Atmung schwer fallen, die Bewegungsabläufe wären gehemmt und die Tabletten würden mir eine Art von Glückseeligkeit vorgaukeln, welche sich in Wahn und Sinn an mir verewigen würden.

Ich glaube aber nicht, dass es so ist, denn immer noch bin ich stark genug, um mich dem entgegen zu stemmen.

Naja, jeder psychisch Kranke wird ganz sicher auch von sich behaupten, er wäre es nicht, denn es sind eindeutig alle anderen, die nicht nur bekloppt sind, sondern auch so gar nix verstehen.

Eigenartig ist, dass mir liebe Menschen schreiben, ich würde ihre Liebe nicht erwidern.

Würde vorgeben, soooooo gefühlsbetont zu sein und habe die innige Nähe nur meines schönen Schreibens zu verdanken.

Ihr wisst gar nicht, was in mir vorgeht!

Ein Teekessel, gefüllt mit Wasser, randvoll und auf ´s offenen Feuer gehangen, blubbernd, bubbernd und den Aggregatzustand von warm auf heißwerdend, dieser ist nix gegen mein Inneres.

Bei mir ist schon die Kesselpfeife im weiten Bogen weggeflogen, sie ballert durch die Umwelt, düst durch die Gegend und ist noch lange nicht zur Landung bereit.

Das metallische Umhüllungsmaterial des Kessels bläht sich derart auf, dass man die Expansionspläne dessen genauestens erkennen und mitverfolgen kann.

Explosionsgefahr geht von mir aus und nicht, weil meine Jacke, mein Rucksack oder ähnliches randvoll mit Sprengstoff gefüllt ist, dies tragen die Anderen, sondern weil ich denke, dass dies in mir drin nicht mehr MEINES ist, sein soll oder sein wird.

Dankbar sollte ich sein, dass ich so tief fühlen kann, die kleinsten Veränderungen nehme ich wahr.

Unterbewusst verarbeitet erscheinen dann neue Ansichten, Gefühlsspektren und vieles wird klarer.

Es ist eine Gabe, welche mir zu Teil geworden ist, das Schreiben.

Es ist ein Geschenk, das Malen.

Und es ist eine verdammte Strafe, so fühlen zu können.

Alles was ich im Glück empfinde, kann ich auch im Schmerz empfinden.

Ich nehme es auf, in mich.

Es breitet sich in meinem Körper aus und lähmt die Gedanken. Frei sollten sie sein und fliegen.

Der Horizont, welcher uns die Endlichkeit vor Augen führt, im Zusammentreffen mit der Unendlichkeit der Weite, scheint keine klare Linie mehr zu bilden.

Verschwommen, wie besoffen, hängt er da irgendwo ganz weit dahinten rum, einer Fata Morgana gleich.

Keine Kraft des Regenbogens verstärkt die Sicht auf unsere Visionen, denn es regnet nicht.

Der sonst so wunderschöne Geruch nach einem Gewitterregen zerplatzt in der Realität unseres Dasein und außer Luft, nix.

Ich seh in die kleinen wild funkelnden Augen. Sie sind bereit Neues zu entdecken.

Mit aller Kraft schiebt sich der kleine Körper in Richtung Neugier.

Ich liebe das Kindliche und bekomme es geschenkt, zum Glück jeden Tag.

Auch Ihr, welche für mich da seid, mir jeden Moment bei Seite steht, mich eure Liebe spüren lasst, mich manchmal nicht versteht und trotzdem zu mir steht, Ihr beschützt mich und auch wenn die Scherben eindringen, tiefe Wunden hinterlassen, seid Ihr es doch, die eine schnelle Heilung ermöglichen.

Wieder ein Zitat von mir selbst: „ Ich musste erst durch die Hölle gehen, um die Schönheit des Himmel sehen zu können!“

Mehr Bedeutung können einfache Worte nicht in sich tragen.

Niemals, wirklich niemals kann ich gefesselt werden.

Niemals, wirklich ganz niemals, können mir die Flügel meiner Gedanken gebrochen werden.

Niemals und wirklich niemals, wird mein Herz nur einen Menschen gehören, es ist einfach zu groß dafür…. Ich verstehe es selbst nicht, aber man muss nicht alles verstehen, um zu begreifen.

Das Eins sein können, bedarf trotzdem mindestens Zwei-er.

Ich bin sehr froh, dass es DICH gibt, stolz bin ich drauf, dass es Euch gibt und erfüllend ist, dass WIR das WIR erleben, jeden Tag anders, immer neu und meist ziemlich aufregend.

Vielleicht stimmen meine Ängste manche unter euch traurig, andere werden wirklich glauben, ich würde eher negativ eingestellt sein…. es ist nicht so.

Ich glaube an das Positive und noch mehr glaube ich an mich.

Ich= EGO !!!

Egoistisch zu sein fällt nicht schwer. Richtig schwer wird es erst, wenn man es für sich definieren muss unter Einhaltung von Anstand, Güte, Großherzigkeit und Barmherzigkeit. Man muss verzeihen können.

Klingt wie ein Widerspruch, ist es auch. Die Aussage schon, die Umsetzung nicht.

Man muss nicht jedem alles verzeihen, aber man muss auch nicht jedem sein Herz und seine Seele schenken, die Freiheit dazu gehört mir.

Ich gehe durch die Welt, träume meine Visionen und finde die richtigen Menschen dafür.

Begleiten werden sie mich und es geht nicht um die zeitliche Definition, sondern um die emotionale Bereitschaft einfach Fehler zu machen, mutig genug zu sein, mit vollem Risiko die Herausforderung zu suchen und ganz zum Schluss mit einem tiefen Gefühl der Befriedigung ein gemeinschaftliches Hochgefühl zu erleben.

Dies ist sicher das Schwerste.

So, für heute ist Ende meiner inneren, nach außen gekehrten, Klugscheißerdurchsage.

Ich bin ich und bin stolz drauf, zwar gerade mit einem gebrochenen Flügel, aber manchmal ist das Fliegen auch ein Bewusstseinszustand, den man auch beim schnellen Laufen erreichen kann, wenn man beide Gipsarme ausbreitet!


 
 
 

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