Vom Leben und Sterben Teil IV
- Admin
- 18. Feb. 2016
- 3 Min. Lesezeit

Vom Leben und Sterben- Teil IV
Wie soll man frei sein, wenn in der heutigen Zeit alle Werte, selbst das Lieben, nach marktüblichen Kriterien bewertet wird?!
Wie kann ich euphorisch an meinem Leben basteln, Träume leben, Lieben wie ein nach Wasser lechzender Wüstenpatriot, Visionen in realistische Konstrukte umwandeln, Ideen entwickeln und geistiges Schaffen in überlebensfähige, vor Kreativität strotzende Unternehmensversuche integrieren, wenn alles an Börsenwerten festgemacht wird.
Unser ganzes Leben besteht aus:
Bildungsauftrag= Dschungelcamp
Dem Elend in Syrien werden 5 Sekunde im deutschen Fernsehen eingeräumt, dem mittleren Kollaps der chinesischen Börse 2 Minuten.
Die Geissens bekommen mit ihrem bekloppten „WirSindEwigReich“ Syndrom, die verblödeten Massen an den Fernseher
Unsere Politiker scheinen keinen geeigneten Bildungsabschluss nachweisen zu können, denn alles was sie bisher andachten, vielleicht umgesetzt haben und was in Zukunft ihrer Meinung nach werden wird, kann nicht von qualifizierten Fachkraft ausgeheckt sein. Nun ja, vielleicht suchen sie deshalb geeignete und qualifizierte Flüchtlinge, um sich zu ersetzen. Am Ende könnte dies vielleicht dann wirklich besser sein, denn DIE haben dann die Qualifikationen.
Nochmal meine Frage, präziser: „Wie soll ICH frei sein, wenn alles am Wert des Geldes festgemacht wird, am Marktwert und wie man seine Investitionen vertausendfachen kann, ohne eine Cent in Risiko und Innovationen zu investieren, in den Menschen?!“
Weitere Frage: „ Wie können sich Freiheit und Gedanken dem Fortschritt nähern, sich ihm anschließen, wahre Größe erreichen, wenn wir uns sooooo klein fühlen?“
Vom Leben und Sterben….. der Visionen, der Menschlichkeit, der Träume, Hoffnungen und Wünsche, der Perspektiven und derer, die daran glauben.
Humankapital,Gutmensch, Grexit, Brexit, Sozialschmarotzer, kollaterale Schäden, zivile Opfer, ich könnte es unendlich weiterführen.
Alles Wörter, Meinungen, Stimmungen, Empfindungen welche unsere Zeit prägen und sich diese Epoche zur ihrer Geburtsstunde machen.
Schaut mal nach, ob es irgendeinen Ansatz gibt, welcher positiv wirkt oder ganz einfach künstlerisch wertvoll erscheint.
Ihr werdet nix finden.
Die Zeit rast an uns vorbei. Früher waren wir diejenigen, welche den Horizont verbiegen konnten, wir waren mutig genug, die Zeit in ein Uhrwerk zu pressen, wir haben sie mit innovativen Design eingelullt, damit sie sich und uns den Anschein gab, es passt alles.
Wir sind todesmutig, mit selbstgebastelten Drachen, den Hang hinunter geschossen, um zu erfahren, wie das/ es Vögeln geht, wenn sie fliegen… schmunzelt!
Wir haben mit selbstzerstörerischen Versuchen erforscht, wie welche Pflanze oder welches Gift auf uns wirken, wie wir Menschen, also uns, helfen können.
Der Blitz hat in unseren Kopp eingeschlagen, weil wir die physikalischen Gesetzmäßigkeiten erforschen und beweisen wollten.
Wir schrieben „Faust“, „Der Handschuh“, „Die Mutter“, „Die Bibel“, „Den Koran“, „Manifest“ und versuchten unsere Welt mit Lyrik zu verschönern, mit Theorien das Verständnis für Zusammenhängen zu untermauern, wir setzten uns mit uns auseinander.
Und heute?
Wo stehen wir?
Laut den Gesetzen der Weiterentwicklung, laut den physikalischen Zusammenhängen, der Tiefe von Psychologie usw. müssten wir doch eigentlich aus unserem Erfahrungsschatz schöpfen und zwar voller Begeisterung und Inbrunst, um das Neue gegen das Alte zu tauschen.
Wir sollten aus Fehlern lernen und Entscheidungen leichter treffen können, egal wie diese ausschauen.
Unser Weg sollte ein Abenteuer sein, mit immer neuen Herausforderungen, Rückschlägen, welche wehtun, Höhenflüge, welche uns zu einer Art Adrenalinexplosion führen und stattdessen????!
Latschen wir, wie eine verblödete Zombiegeneration zurück. Wir suchen die Unsterblichkeit und töten vorher unsere Empfindungen ab.
Wir suchen Weisheit und das allumfassende Wissen und lassen uns wissentlich manipulieren, nehmen es hin, dass Verblödung auch als Definition von emotionaler Intelligenz anerkannt wird.
Vom Leben und Sterben….. wir sterben, weil wir nicht mehr wissen, was zum Leben gehört, weil wir uns nur noch über Preise und Wertigkeiten definieren möchten, weil geistiges Wachstum für uns nur eine Bedeutung in sich trägt, wenn´s genmanipuliert und chemisch schädlingsfrei gehalten werden kann.
Und ich?
Kämpfe auch jeden Tag damit…. Resignation, Verzweiflung oder Kampf und Revolution.
Manchmal ist man tatsächlich soooo klein, dass einem eine hustende Ameise wie ein Tropensturm vorkommt. Hilflos kauert man dann in der Ecke, zittert, schüttelt sich, einem ist schlecht und die Breche stößt schon am Seelezäpfschen im Halsbereich an.
Kalt ist es da draußen und wir sollten mal wirklich das Feuer entfachen……oder?!
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