Unentdeckte Galaxien oder wo ist mein Verstand geblieben
- Admin
- 18. Feb. 2016
- 3 Min. Lesezeit

Unentdeckte Galaxien oder wo ist mein Verstand geblieben
Nun geb ich jeden Tag ein bisserl mehr von meinem Leben preis, lass alle daran teilhaben, bekomme ganz liebe Feedbacks oder gar keine und ertappe mich, dass ich mein Geschriebenes doch nochmals lese.
Nie hatte ich dies vor und gleich gar nicht wollte ich das, denn wenn ich eine Seite meines Fotoalbum´s (sagt man dies so????) umgeblättert habe, dann kannte ich die Geschichte, die Emotionen dazu und auch die Erinnerungen waren wieder da.
Doch manchmal erschrecke ich mich vor mir selbst.
Nicht nur all morgendlich vorm Spiegel oder im Vorbeigehen an großen Schaufensterfronten, nein auch beim zufälligem Lesen.
Da geb ich einen Text frei, stell ihn online, von vor 4 Jahren…. etwa, lese diesen nochmal durch, der Kloß wächst, die Enttäuschung auch (denn nichts hat sich wirklich geändert), die Benommenheit weicht Wut und schreibe über einen Film, den ich damals gesehen hatte und am Abend stell ich fest, dass genau dieser Film im TV läuft. Zufall????????
Nun, habe mir nur das Ende gegeben, denn im Grunde musste ich: „Mr. Magorium´s Wunderladen“
https://www.youtube.com/watch?v=xpNR4npJ7tE
anschauen.
Es scheint eine spielerische, kindliche Leichtigkeit zu sein…. das Leben.
Die Ideen, unsere Kreativität, die unbändige Fantasie lässt uns Leben.
Jeden Tag entdecken wir neu, uns auch.
Die Umwelt erscheint mit neuer Schärfe, die Zeit in bunten Farben und was wir hören, gleicht nicht dem, was wir sehen…. Einfach ein knallbuntes und lebendiges Durcheinander.
Ich liebe diesen Film, denn er sagt mit wenigen Worten und dafür bildgewaltigen Darstellungen, so verdammt viel aus.
Da hockte ich nun, zusammen gekauert auf meinem Kuschelriesensofa und erwartete sein sterben.
Mutig war ich und verbannte die Küchenrolle dahin, wo sie eigentlich hingehörte…..in die Küche.
Tapfer wollte ich sein und nicht weinen.
Zitat: Als König Lear im fünften Akt stirbt, weisst du, was Shakespeare da geschrieben hat? Er hat geschrieben: Er stirbt. Das ist alles, nichts weiter. Keine Fanfare, keine Metapher, keine brillanten letzten Worte. Das dramatischste Werk der Literatur gipfelt in dem Satz: Er stirbt! Da muss erst Shakespeare, das Genie, kommen und sagen: Er stirbt. Und doch werde ich, wenn immer ich diese zwei Worte lese, von einer tiefen Verstimmung geradezu überrumpelt. Und ich weiss, es ist nur natürlich traurig zu sein aber nicht wegen der Worte "Er stirbt" sondern wegen des Lebens, das diesen zwei Worten vorausging. Ich habe meine fünf Akte gelebt, Mahony. Und ich verlange nicht, dass du über meinen Abgang glücklich bist. Ich bitte dich nur diese Seite umzublättern. Und weiterzulesen. Dann kann die nächste Geschichte beginnen. Und wenn mal jemand fragt, was aus mir geworden ist, berichtest du von meinem Leben mit all seinen Wundern und endest mit einem schlichten und bescheidenen "Er starb.".
Was kann, was soll, was möchte man(n)Frau dazu sagen???
Nichts, denn genau dies ist das Geheimnis unseres Lebens.
Genauso zu denken.
Und so saß ich da, schwelgte in meinen Erinnerungen, in dem Jetzt und dem Hier und flennte.
Meine Glasscheiben auf der Nase beschlugen und mein Gang in die Küche wurde zum Blindflug.
Auf der Suche nach meiner heißgeliebten Rolle der Küche, machte ich schmerzpervers, wie ich nun mal bin, den Ton lauter, damit ich jedes noch so leise Wort aufnehmen kann…. Süchtig nach Lebensweisheit und rammte mir das Kücheneck in die Seite.
Nicht nur blind und verheult, sondern noch unter Atemnot leidend gings zurück zum Sofa des Kuschelns.
Was soll ich sagen…… ich fand mich wieder…. Wie auch immer.
Comments