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KlingKlang oder wie ein Gebimmel Kopfweh verursachen kann

  • Autorenbild: Admin
    Admin
  • 18. Feb. 2016
  • 3 Min. Lesezeit

Klingklang oder wie ein Gebimmel Kopfweh verursachen kann

Ein Tag, ein Mittwoch, stressig, kaum das vorgenommene Leistungsspektrum zu schaffen, hin und her gerast, hinterher gehächelt, die Luft zum Atmen wurde knapp, der sich abbildende Kondesstreifen schien mit dem Grau des Nebel gepoppt zu haben, denn ab und an schimmerte er als Regenbogen irgendwo im Brillenglas eine heile Welt wieder und so war der Mittwoch ein Tag, der besser ein Freitag geworden wäre und zum Montag mutierte.

Schon am Morgen versuchte ich vom Sofa hochzukommen, meine Beine butterweich, Orientierung die totale Fehlanzeige, müde, kaputt, fertig suchte ich einen gangbaren Weg ins Bad.

DOVE sollte es wieder mal richten.

Samtig weich, cremig duftig, vollendet wunderbar…. hoffte ich.

Plätscherbrühe von oben eingestellt…… passte so gar nicht, denn wenn man(n) so den Morgen beginnen muss, ist das Draufscherbeln aufn Kopp keine geistige Befreiung, sondern eher eine beängstigende Situation.

Sprühbrühe von vorn…. auch nicht passend, denn dann is ja der Kopp kalt und außerdem, beim dem Düsendruck tuts so gar nerven.

Beides in Kombination….. wäre sicher ne Lösung, nur dann Reinigungsnass mal zu kalt, mal zu heiß….. ihr merkt schon, ein saublöder Tagesstart.

So und nun war ich gesalbt, geölt, gecremt, gestylt, irgendwie gepimpt, gefönt, Haarsteifungsmittel versprüht und in das Glasding geguckt, da wo man sonst sein Ich erkennt und wieder mal musste ich feststellen und mich fragen: „ was macht diese Penner in meiner Bude?“

Unter solchen Voraussetzungen müsste man sich eigentlich einschließen, anketten, im Keller verstecken oder ganz banal…. Bettdecke übern Kopp, Telebimmelding aus und ab in die Weiten des Traumlandes.

Also ging ich das Chaos an.

Mutivationsmucke gefällig???

https://www.youtube.com/watch?v=fFXH6NFjTz0

Uralter Song aber schon die Art wie er diesen Song runterträllert……kam meinem Start in den Tag ziemlich nahe.

Alles ging irgendwie, nur die eigentliche Organisation machte sich selbstständig. Termine erledigt, einkaufen so zwischendurch, Hälfte vergessen, Gans vorbereiten (es ist immer wieder erstaunlich, wie eklig es ist, diesem Viesch in den Ars….. zu greifen.)

Äppel rein, Zwiebel, vorher salzen, Schinkenspeck, Honig, geheime Geheimgewürze, Rotkohl oder wie die, welche meine Wahlheimatstellen dazu zu sagen pflegen : BLAUKRAUT und schnell ans TeleDuNervstMichDing gegangen, dann fix Mail schecken, wieder runter in die Küche und so gings hoch und runter, quer und gerade aus.

18:00 Uhr sollte alles fertig sein, denn in unseren heiligen Hallen wollte wir einen wichtigen Gast unserer Unternehmen empfangen.

Alles was in diesem Moment fertig war…….. sollte ich sein.

Koppschmerzmittel reingeschmissen, BlauRotKohlKraut verbrannt, Kartoffeln …. Erdäppel… nich fertig und er war da.

Was solls, wurde es erst ma en Glaserl Roter.

Koppweh wech, Sodbrennen kam.

Ich hatte das Gefühl, das mein Körper oder das was von ihm noch halbwegs da war, die wöchentlichen Höhepunkte in minutiöse Niederpunkte umwandeln wollte.

Es wurde geplappert, gequatscht, gelacht, geschimpft, irgendwann gegessen und jetzt muss ich mal abschweifen, denn meine GANS war der vollendete Triumpf.

Wenns dafür hätte Hauben gegeben, dann hätte ich danach so nen Standerl aufn Christkindlmarkt eröffnen können, mit Kochbedarf.

Megahammergeil war das Viesch.

Der Abend wurde es auch.

Denn auch wenns geschäftlich sein sollte, war es am Ende freundschaftlich- menschlich.

Wieder merkte ich, was uns heute in der Welt tatsächlich fehlt, ist die Kommunikation zwischen uns, mit nem Achteln, mit nem guten Essen (ihr wisst noch…. Es war der Hammer), mit Menschen…Auge in Auge.

Kunst wurde diskutiert, meine Texte, meine Bilder, Ausstellungen in der Welt und wo ich schon überall war, wie man einen guten Wein macht und wer, warum der Druck von Bücher von Ungarn, über Slowenien nach Rumänien am Billigsten ist und das dies nicht der Weg in die Zukunft sein kann, dass die Ungarn- männlich und weiblich, tolle Gastgeber sind und beim Feiern wirkliche Freunde, dass Dresden und Leipzig wunderschöne Städte sind und dass es in der Hotellerie in Ägypten riesen Probleme der Zeit gibt.

Über Ernst Fuchs, seinem Sohn der Michael wurde philosophiert…. Übers Malen allgemein und welche Rolle der AKT spielt.

00:30… keine Ahnung wie mein Körper die Lebenserhaltungsmaßnahmen aufrecht und in Gang halten konnte. Mein Geist war immer noch fit, auch wenn ab und an ein Gähner die Größe meiner Mundöffnung austesten wollte.

Was soll ich sagen, 4 Flaschen Roten später war es einer der schönsten Abende seit langem wieder.

Ich liebe dieses menschlich, freundschaftliche, genussvolle (denkt an meine HaubenGans) Zusammenhocken.

Es war und wurde scheißegal, ob Geschäft oder nicht, es spielte keine Rolle, denn allein unser Zusammensein war es wert, weil wir uns etwas zu sagen hatten.

Ich liebe solche Abende, wenn Mensch sein zeigt, was unser Dasein ist.

So und nun muss ich wieder mal was schaffen…. Leider!


 
 
 

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