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Glühwürmschen

  • Autorenbild: Admin
    Admin
  • 18. Feb. 2016
  • 3 Min. Lesezeit

Glühwürmschen oder wie ein kleines, fliegendes Dingsdabumsda versucht mir die Erleuchtung zu schenken

Planlos, stressig und chaotisch verlaufen die Zeiten. Die dünnen Dinger des runden Gehäuses rasen, als wenn der Tod hinter ihnen her wäre.

Alles wurde akribisch geplant, vorbereitet und in den Kalender eingetragen. (ich geb es zu, dies ist nicht nur eine Schwäche von mir, sondern ein richtiger, abgrundtief zu verachtender Makel, meine permanente Unpünktlichkeit und Planlosigkeit)

Wie es dann meist so ist, passt ab Mittag, also wenn die dünnen Dinger sich wieder begegnen und damit die Möglichkeit haben, über die letzten vergangenen 12 Stunden zu quatschen, zu beraten was die nächsten 12 Stunden passieren könnte oder einfach nur die gemeinsame Zeit zu nutzen, für was auch immer, dann gar nix mehr.

Und so war es halt wieder das übliche und perfekte Chaos.

Am Abend dann wollte ich eigentlich ganz gemütlich beim MARIO in Hietzing hocken, mein Glaserl Wein schlürfen und genussvoll ein Stückerl Rind verspeisen. Es sollte eine Qualitätsprobe werden, um herauszufinden, ob sie besser geworden sind, denn die letzten Male war es einfach nur so lala.

Nichts da, denn ein ungeplanter Termin kam dazwischen und so saß ich im Büro, wartend.

Ein besonderer Abend sollte es werden, wie immer, wenn er zu uns kam oder wir bei ihm waren.

Menschlich, würdevoll, tiefgründig, einmalig und ganz besonders…. war es dann.

Vergangene Woche war eigentlich unser Date, welches er aber absagen musste, wegen einer Erkältung.

Nun stand er im Stiegenhaus, würdevoll und mit dem alten Anstand, welcher in der heutigen Zeit in Vergessenheit geraten ist, mit Blümschen bewaffnet, für unsere Mädels im Büro.

„Wie geht es ihnen und haben sie diese Grippe überwunden?“ war meine Frage.

Im gleichem Atemzug: „Ein Glaserl Roten?“

„ Sehr, sehr gern und darf ich Platz nehmen?“

Hm, die Antwort auf meine Frage blieb er mir schuldig.

Also stürme ich in die Küche herunter, nahm zwei Gläser und eine von dem wirklich leckeren Roten und begab mich hinauf.

Genussvoll schwenkte er das Glas, nahm den Geruch- das Aroma auf und schwärmte von dieser besonderen Qualität und es wäre nicht er gewesen, wenn er nicht ergänzend dazu gesagt hätte, dass es der Moment ist, wenn wir beide zusammen sitzen, welcher diesen guten Wein ausmacht.

Ein SCHARMÖR der alten Schule… liebenswert, höflich, zuvorkommend und einfach zum lieb haben.

Es ist verrückt, denn unserer gemeinsamer Zigarren- Rumverkostunsgabend, der, an welchen es mir richtig schlimm ging und ich wirklich dachte, nach dem 7 Glaserl Rum verkosten, ich müsste mich RUMkullern, war schon wirklich heimisch- wohlig schön, dann unser Ganserlessen, er schwärmt heute noch davon, all dies sind Momente, welche sich in meinem Herz einnisten, dort ein Zhaus schaffen und immer wenn es mir nicht so gut geht, schwappen sie in meine Seele über und lassen mich wissen, das Leben ist schön, denn es gibt besondere Menschen, die es schaffen, besondere Momente in erfüllende Erinnerungen zu verwandeln.

„Schlaganfall…. der zweite“ meinte er.

Kennt ihr das?

Ich weiß noch nichts von ihm und seinem großen Leben und trotzdem ist er urplötzlich da, der fette Kloß im Hals.

„Wie…. Schlaganfall????“

„Bitte, wir beginnen uns kennenzulernen, sie sind jetzt schon ein lieber Freund geworden und mir ist es, als wenn sie mein Papa wären!“

Ich meinte dies nicht nur so zu ihm, sondern empfand es tatsächlich so. So tiefe und innige Verbundenheit kann nicht Zufall sein.

„Ja, aber ein zweites Glaserl von diesem leckeren wäre ganz lieb von ihnen“ und ich solle mir keine Sorgen machen. Sein Leben ist und war erfüllt und er möchte sich von niemanden das nehmen lassen, was jetzt seine ganz eigene Qualität ausmacht…. Guter Wein, leckeres Essen (auch dabei erwähnte er wieder, meine soooo köstliche Gans) und diese Momente, welche daraus entstehen.

Es wurden dann doch ein paar Glaserl mehr. Ich geb es zu, der eine oder andere Moment ließ mich schwanken, das eine oder andere Glas sorgte für Verwirrung, aber unsere Pläne, welche wir gemeinsam umsetzen werden….. sie sind groß, riesengroß!

Es ist nicht nur die Freude darauf, sondern mit wem.

Die Angst um ihn steckt mir tief in den Knochen, die Zeit, welche mir mit ihm geschenkt wird, will ich nützen….. denn es ist ein Geschenk, eine großartige Möglichkeit zu lernen, zu erleben und zu erfahren, um für sich selbst die Chance zu ermöglichen: MENSCH und MENSCHLICH zu sein, in dieser heutigen Zeit!

Das kleine Glimmerding, welches unscheinbar über die Wiesen flattert, welches nicht mal schön ist oder gar ästhetisch oder irgendwie grazil, sexy oder sonst was, dieses kleine Ding, leuchtet viel stärker als die Sonne und in meinem kleinen Universum erhellt es den Weg, meinen Weg!


 
 
 

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