Feuchtgebiete
- Admin
- 18. Feb. 2016
- 4 Min. Lesezeit





Feuchtgebiete
He Leutschen, die Weiblichen von euch werden jetzt anfangen zu schwitzen, die Männlichen tausend Fragezeichen in den Pupillen stehen haben und die Cleveren von euch? Die bekommen Panikattacken, weil sie denken, ich hänge mich an den Hype an, um fette Kohle zu verdienen.
Nix dergleichen, denn dieses Buch habe ich nur auszugsweise mal gehört und für mich persönlich festgestellt, ich brauche keine detaillierte Beschreibung ihrer Hämorriden und anderer Gewächse im Intimbereich. Auch das Clobrillenrutschen stellt für mich nicht gerade eine ästhetische Herausforderung dar, eher ein verbissenes und verzweifeltes Nichtdarandenken, denn sonst habe ich innerhalb von Sekunden ein Gewächs namens Herpes auf der Lippe und wenn ich dann weiterlesen würde, also ihre Intimbeschreibung von Ekligkeiten, dann würde mein Gewächs wahrscheinlich weiterwachsen.
Ich hasse es, wenn man nicht mit Qualität überzeugt, sondern sich an Hypes oder anderen Abartigkeiten anhängt, um den Erfolg, den man glaubt, verdient zu haben.
Nein, Feuchtgebiete bezieht sich auf ein ganz anderes Thema….. dem Tag von gestern und dem heutigen und ein paar Tage halt zu vor.
Lasch und voll mit Sorgen hängen sie rum, die Blütenblätter. Gerade noch kräftig, voller Farben und einem sommerlichen Trotz in sich tragend, gen Himmel zeigend, als wollten sie uns sagen, egal was passiert….. wir platzen auf, wir werden euch mit unserem Duft betören und ihr könnt nix dagegen machen, außer liebestrunken alles anfallen, was bei drei nicht auf dem Baum ist.
Nun pisst es und das Gemisch was vom Himmel fällt scheinen nicht nur Tropfen des Regens zu sein, sondern ein Gemisch aus Schmerzen und klumpenartiger Trauer.
Ich weiß nicht so recht, normalerweise liebe ich das kühlende Nass und noch mehr im Sommer, denn wenn dies auf den staubtrockenen Boden klatscht, spritzt es nicht nur hocherotisch durch die Gegend, sondern es wirbelt alles auf, was sich flach, dreckig da unten angesammelt hat.
Ein einzigartiger Geruch liegt dann immer in der Luft, welcher das Spektakel so klar definiert, dass jeder Blinde und Gehörlose sofort wüsste, es hat geregnet.
Trotzdem, es waren gute Tage…. nach meinem Knutschversuch mit einem Polo.
Und jetzt sitz ich hier, hänge ein bisserl meinen Gedanken nach und die runterfallenden Eisregenklumpen treffen mich direkt dort, wo ich es eigentlich gar nicht möchte.
Mein Kopp ist der erste und zielsicher angepeilte Einschlagort.
Die paar Zotteln, welche ich morgendlich fein aufgepimpt habe, die, welche durch Haarsprayklebedüsen den „perfekten Halt“ hatten, werden Formen annehmen, welche einem Klatschmond am Ende seiner Prachtzeit alle Ehre machen könnten.
Sie rinnen mir den Rücken herunter, da sie die obere Bekleidungsschicht schon durchbrochen haben.
Kalt sind sie, wenn die im Genack landen.
Man kann richtig spüren, je mehr sie eine Verbindung mit mir eingehen, umso wärmer werden sie.
Je länger sie meine Haut berühren, umso kleiner werden sie, denn sie krabbeln in mich rein.
In der Mitte, also an Stellen, die so erogen sind, dass ich damals fast meinen Tätowierer vergewaltig hätte, an dem Tag wo er mir meinen Rücken zerstochen hat, dort angelangt, spüre ich es ganz tief……..so tief, dass ich selbst die Nadel wieder spüren kann, die damals in mich eindrangen.
Sie sind nass, mein Shirt feucht und Klara drängt sich gerade hindurch, durch die Wolkenfülle.
Der starke Wind, der bisher den Regen begleitete, kann jetzt wieder seine Geschichten erzählen, denn das Klatschen der Tropfen ist verstummt. (Anm.: Danke meine liebste Merna, denn der Wind erzählt nicht nur dir Gschichten…..lächelt, ich liebe diese Vorstellung).
Sie künden von Dagewesenem, vom Jetztigen und dem, was noch sein wird.
Sentimental rutsche ich auf ihren Versen aus und an ihnen herunter.
Erinnerungen werden geboren und fügen sich mit dem Neuen zusammen.
Ich bin so gespannt, was entstehen wird, wie es wird und was es war.
Ein verwaschenes Grau verwandelt sich durch Klara in ein silbriges Glänzen.
Alles verändert die ursprüngliche Farbe, grell strotzend lassen sich selbst die Ranunkel nicht mehr ärgern, vom Nass.
Meine gepflanzten Erdbeeren stellen sich auf…….ja, sie wollen Früchte tragen und der Veränderung eine prächtige Süße verleihen……ein wenig später, denn jetzt müssen sie erstmal wachsen…langsam, sacht, vertraut und stetig.
Die Natur lebt uns unser Leben vor. Wenn wir genau hinschauen werden wir soooooo viele Zusammenhänge finden, soooooo viel Ähnlichkeiten und wenn wir dann noch genauer hinschauen, können wir selbst heute noch was von ihr lernen.
Veränderungen sind immer gut, neue Sichtweise und Standortwechsel auch, sowie aus der Kraft unseres Inneren schöpfend, den Erfahrungen und Erlebten, lässt uns neue Wege beschreiten, die sicher manchmal ganz doll weh tun, aber auch die Hoffnung auf die Süße der Erdbeeren zulassen, wenn wir uns nur getrauen, sie zu pflücken.
Rot waren und sind sie immer, manchmal noch nicht ganz reif und ein bisserl durch Grün verziert, manchmal prächtig und knallig, manchmal groß, manchmal klein…….es donnert, es kracht und scherbelt grad draußen.
Kalt ist es geworden…….nicht in mir, denn ich trage es noch immer mit mir, draußen ist es kalt….und hagelt.
Der Frühling, der April…… abwechslungsreicher kann es nicht sein, als in diesem Monat.
Weichen stellend soll er sein……nach den alten Bauernregeln, nach sämtlichen Horoskopen, Orakeln, Hellsehersprüchen, nach Kaffeesatzanalysen, Nach Tschigresteliegestandortfestlegungen und auch nach meinem Gefühl…… ich bin gespannt, was auf mich zu kommt.
Klara ist weg….keine zärtlichen Berührungen mehr, jedenfalls nicht jetzt.
Die Bürolampe scheint ein wenig heller zu leuchten, wie sonst.
Vielleicht möchte sie die Rolle übernehmen, dankbar und voller Hingabe ein dickes „HMMMMMM ist das schön……AHHHHHHH tut das gut Lob“ in Empfang zu nehmen.
Leider, es fehlt ihr die Wärme.
Ein bisserl fröstelnd, weil wie immer falsch angezogen, schau ich noch fix bei der IchTube RumPlattform rein, ob ich nen passenden Titel finde und wünsche euch allen noch einen tollen Tag.
https://www.youtube.com/watch?v=t452MyUT_ts
und da ist er……..alt, aber immer noch sooooo schön!
Oder dieser…….auch immer noch der Hammer:
https://www.youtube.com/watch?v=MDM0yAJjlBo
auch vom Video her…..eine Glanzleistung .
Und so sind sie da… die Feuchtgebiete.
Nass ist es draußen und die Pfützen scheinen zu Seen mutieren zu wollen.
Wellenreiten ist nicht möglich, aber gedanklich könnten wir dies, denn die Bewegungen, welche wir beobachten können, ähneln diesen…….im Kleinen.
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