Der Klang des Regenbogens
- Admin
- 18. Feb. 2016
- 2 Min. Lesezeit

Der Klang des Regenbogens
Wirklich ausgelaugt fühl ich mich heute.
Kraft- und saftlos, nicht wirklich im Stande, einen klaren Gedanken zu fassen, mir tut alles weh, und die Dinger, welche mich sanft in den Schlaf lullen sollten, also die Kläppschen über den Äuglein, die fallen von Geisterhand geführt, von ganz allein runter.
Nun hab ich seit gestern kurze Zotteln auf n Kopp und früh am Morgen geht’s um Stunden schneller im Bad, aber mein Appelding, trotz ordnungsgemäßer Programmierung, bimmelt eben nicht um 6:45 Uhr, wie es sollte.
Es regnet, es pisst, es schüttet und wenn ich zum Fenster rausschau frag ich mich wirklich, wie soll ich meine Glocken zum Bimmeln bringen, sich weihnachtliche Stimmung in mir breit machen, wenns so da draußen ist?!
So schlittere ich auf der Autobeschleunigungsstrecke in Richtung nächsten Termin und alles was laut ist, ist das Fahrgeräusch.
Keine Mucke mag ich hören, kein Radio, kein NIX…. Nur die Stille, welche durch das monotone Aufklatschen der Himmelstropfen auf die Scheibe meines Gummirolldingsdabumsda unterbrochen wird.
Es ist grau….alles ist grau. Fade sind die Gesichter der Menschen, welche ich nach einem Lächeln um ihren Mund suche. Trostlos die Farben ihrer Klamotten.
Depri macht sich breit.
Ich muss an den Regen im Sommer denken, der, welcher immer diesen einzigartigen Geruch hinterlässt. Staubig frisch schnuppert es dann und jeder Atemzug lässt ein Gefühl der Erneuerung in uns aufkeimen.
Nach so einem Platzregen kracht es förmlich in der Natur. Man könnte meinen, dies scheint auch für sie eine natürliche Art der Reinigung und Befreiung sein. Alles erstrahlt saftig satt und voller wachsender Urgewalt.
Wenn sie dann der Regenbogen unscheinbar vor den Horizont schiebt, dann hat es mit optischer Täuschung gar nix mehr zu tun, sondern es ist der Zauber der Verblendung, mit einem sensationellen Farbenmix, der die Vielfalt des Lebens nur unterstreicht…. Er muss es nicht hervorheben.
Die Vögel, welche eben noch ruhig unter dem Blattwerk hockten, zwitschern wie liebeshungrige Singlezwitscherer in der Gegend herum, liebestoll flattern sie wie die Bekloppten durch die Lüfte, vollführen Kapriolen, Looooooopings und andere krasse Sache und immer hat man den Eindruck, sie wollen mit ihren Flügelspitzen die Farben berühren, um sich somit ein Stückerl zeitbegrenzte Ewigkeit zu sichern.
Ich muss lächeln…..denn der Klang der Farben lässt mein Herz schneller schlagen. Das Hören der gebogenen Linien, nicht quälend, sondern fein, grazil und in Vollendung verursacht einen Hauch von Seufzer und die Geruchskulisse des Gevögeles am Himmel muss göttliches Zutun sein.
So steig ich aus, latsche in die erste Pfütze, es ist nasskalt und nicht gerade freundlich da draußen, die Autos zischen nur an mir vorbei und nichts Gutes hatte dieser Tag, außer dem Klang des Regenbogens, die Erinnerung daran, das Aufnehmen und Wahrnehmen und das jetzige Empfinden.
Es ist ruhig da draußen und ich bin dort angekommen…..in meiner Ruhe….es ist schön.
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